Politik

Rede vor Studenten in Shanghai Obama mahnt Menschenrechte an

Obama spricht vor Studenten in Shanghai.

Obama spricht vor Studenten in Shanghai.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Barack Obama hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in China die Einhaltung der Menschenrechte als universelles Recht bezeichnet. Die USA wollten ihr System und ihre Werte niemandem aufzwingen, aber die Freiheit der Rede und der politischen Betätigung, das Recht auf Information, die Gleichheit aller Menschen sowie die Rechte von religiösen und ethnischen Minderheiten seien allgemein gültig, "egal ob in den USA, China oder einem anderen Land", betonte Obama in Shanghai vor einigen hundert chinesischen Studenten.

Obama rühmt China als "majestätisches Land"

"Die Auffassung, dass wir Gegner sein müssen, ist nicht vorherbestimmt", sagte Obama. Gute Beziehungen zwischen Peking und Washington könnten zu einer glücklicheren und friedlicheren Welt führen, fügte er hinzu und rühmte China als ein "majestätisches Land". Die USA begrüßten den beeindruckenden Aufstieg und das Erstarken Chinas, sagte der US-Präsident. Der stark gewachsene Handel zwischen den USA und China mit einem Volumen von derzeit 400 Milliarden Dollar im Jahr habe Wohlstand und Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Pazifiks geschaffen. Obama kündigte an, dass die USA die Zahl der chinesischen Studenten auf 100.000 steigern wolle.

Keine landesweite TV-Übertragung

Das Treffen sollte ursprünglich live im chinesischen Fernsehen landesweit übertragen werden, schließlich konnten aber nur die Bürger in der Region Shanghai bei einem Kabelsender zuschauen.

Der US-Präsident lobt China als "majestätisches Land".

Der US-Präsident lobt China als "majestätisches Land".

(Foto: AP)

Der US-Präsident war am Sonntagabend aus Singapur kommend in China eingetroffen. Nach seinem Aufenthalt in Shanghai will Obama nach Peking weiterreisen, wo ein Treffen mit dem chinesischen Staatschef Hu Jintao geplant ist.

Gespräch mit Hu in Peking

Im Mittelpunkt seines dreitägigen Staatsbesuches in China stehen Handelsfragen, der Klimaschutz, die Atomstreitigkeiten mit Nordkorea und dem Iran sowie die Lage in Afghanistan und Pakistan. Menschenrechtsgruppen appellierten an Obama, sich in China auch für freie Meinungsäußerung und mehr Rechtsstaatlichkeit einzusetzen. China ist nach Japan und dem Asien-Pazifik-Gipfel (APEC) in Singapur die dritte Station der ersten Asienreise Obamas. Am Mittwoch und Donnerstag besucht der US-Präsident noch Südkorea.

Brüderliches Treffen in Peking

In China will Obama auch seinen dort lebenden Halbbruder treffen. Mark Ndesandjo und seine chinesische Frau hätten sich von ihrer Heimatstadt Shenzen nach Peking aufgemacht, teilte eine Sprecherin der Amerikanischen Handelskammer in Hongkong mit. Dort wollten sie Obama treffen.

Ndesandjo sagte der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, er wolle seiner Frau das Treffen mit Obama ermöglichen, "weil sie einer seiner loyalsten Fans ist". Er freue sich, dass sein Halbbruder nach China komme und so die Möglichkeit habe, die chinesische Kultur kennenzulernen.

Obama und seine Mutter waren von seinem Vater verlassen worden, als er zwei Jahre alt war. Ndesandjo ist der Sohn von Obamas Vater und dessen dritter Ehefrau Ruth Nidesand; er lebt seit sieben Jahren in China. Bisher hatte er sich aus der Öffentlichkeit herausgehalten und den Familiennamen seines Vaters nicht benutzt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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