Politik

Senator soll vermitteln Obama schickt McCain nach Ägypten

John McCain (l.) und Lindsey Graham sollen in Ägypten vermitteln.

John McCain (l.) und Lindsey Graham sollen in Ägypten vermitteln.

(Foto: AP)

Im Wahlkampf um das Amt des US-Präsidenten waren sie einst Gegner, jetzt werden Barack Obama und John McCain zu Partnern in Sachen Ägypten. Der republikanische Senator soll nach Kairo reisen und zwischen der neuen Regierung und der Muslimbruderschaft vermitteln.

Nach der Europäischen Union schalten sich nun auch die USA in den Machtkampf in Ägypten ein. Spätestens kommende Woche sollen die Senatoren John McCain und Lindsey Graham im Auftrag von US-Präsident Barack Obama nach Kairo reisen. In der Hauptstadt des nordafrikanischen Landes wollten die Politiker unter anderem auf eine rasche Übertragung der Macht an eine demokratisch gewählte Regierung drängen, sagte Lindsey Graham auf CNN.

Mit der Reise von zwei Republikanern solle aber deutlich gemacht werden, dass die US-Politik eine einheitliche Linie in Ägypten verfolge. McCain und Graham hatten sich demnach früher bereits mehrfach mit Mitgliedern der Muslimbruderschaft getroffen, zu der auch Mursi gehört.

Anfang der Woche war bereits die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zu Gesprächen nach Kairo gereist. Sie hatte auch Mursi getroffen und mitgeteilt, dass es ihm gut gehe – ohne weitere Details über das Gespräch zu nennen. Ihr Besuch zeigte keine unmittelbaren Folgen.  Auch in der Nacht zogen wieder Tausende Mursi-Anhänger auf die Straßen Kairos. Mit ihrem "Marsch der Millionen" protestierten sie auch gegen das harte Vorgehen der Sicherheitskräfte, die bei Kundgebungen am Wochenende mindestens 80 Menschen getötet hatten.

Frankreich hat unterdessen die Freilassung Mursis gefordert. Es müssten die "politischen Gefangenen" freigelassen werden, "Mursi eingeschlossen", sagte der französische Außenminister Laurent Fabius in Paris. Zugleich rief er zu einem Ende der Gewalt in Ägypten auf und verurteilte die "Brutalität" der vergangenen Tage. "Die Lage ist sehr kritisch", sagte der Minister.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

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