Berufung gegen Ölbohr-Stopp verloren Obama unterliegt vor Gericht
24.06.2010, 19:17 UhrDas von den USA verhängte Moratorium gegen Ölbohrungen in großer Tiefe ist unwirksam. Die US-Regierung verliert ihre Berufung gegen ein Gerichtsurteil, mit dem ein sofortiger Förderstopp aufgehoben wurde. Jetzt kann die Regierung nur noch ein Bundesgericht anrufen.
Die US-Regierung hat ihre Berufung gegen ein Gerichtsurteil verloren, mit dem ein sechsmonatiger Stopp von Ölbohrungen in großer Tiefe auf dem Meeresgrund aufgehoben wurde. Dies gab Bundesbezirksrichter Martin Feldman bekannt. Die Regierung kann nun noch ein Bundesberufungsgericht anrufen. Mit dem Moratorium wollte Präsident Barack Obama weitere Bohrplattform-Unfälle verhindern. Eine Regierungskommission sollte zunächst die Ursachen der Explosion auf der Plattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko untersuchen.
Das Ende Mai verhängte Moratorium hat zur Schließung von 33 Bohrinseln geführt. Dagegen hatten Ölunternehmen geklagt und Recht bekommen. Innenminister Ken Salazar hatte umgehend danach ein neues Moratorium angekündigt.
BP kann Panne schnell beheben
Nach der erneuten schweren Panne hat BP das Auffangsystem über dem lecken Bohrloch im Golf von Mexiko wieder installiert können. Der Trichter fange wieder Öl und Gas auf, teilte der Mineralölkonzern mit. Wegen der Kollision eines Unterseeroboters mit einem der Absaugventile musste die Vorrichtung vorübergehend entfernt werden.
Die neuerliche Panne führte dazu, dass das Öl wieder völlig ungehindert in den Golf strömen konnte. US-Fernsehsender zeigten nach dem Störfall Bilder von großen Ölblasen am Meeresgrund.
Derweil droht neues Ungemach, weil sich in der Karibik ein tropisches Tiefdruckgebiet zusammenbraut, das Kurs auf den Golf nimmt, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA warnte.
Quelle: ntv.de, rts/dpa