Besuch beim Ur-Ur-Ur-Opa in Irland Obamas rollende Festung versagt
23.05.2011, 17:26 UhrUS-Präsident Obama besucht für fünf Tage Europa. Auf seiner ersten Station Irland begibt er sich auf die Spuren seiner Vorfahren. Die Reise beginnt jedoch mit Hindernissen, die seinen Bodyguards Schweißperlen auf die Stirn treiben.

Das typische Gastgeschenk: ein Hurling-Schläger, überreicht vom irischen Regierungschef Enda Kenny.
(Foto: dpa)
US-Präsident Barack Obama hat seine einwöchige Europa-Reise in Irland begonnen. Den Iren versprach er die Unterstützung seines Landes bei der Überwindung der Finanzkrise. Die Reise des Präsidenten in das Land seiner Vorfahren hat angesichts der vielen irischstämmigen Amerikaner auch Bedeutung für die US-Wahl im kommenden Jahr: Etwa 37 Millionen US-Bürger - mehr als ein Zehntel der Bevölkerung - sind irischer Abstammung. Darunter war auch Obamas Mutter. Entsprechend könnten sich Bilder des Besuchs beim Wahlkampf zum Einsatz kommen. Der Vater des ersten schwarzen US-Präsidenten stammt aus Kenia.
Obama und seine Frau Michelle besuchten auch die 300-Seelen-Gemeinde Moneygall und spürte dort seinen irischen Wurzeln nach. Aus dem kleinen Dorf stammt Obamas Ur-Ur-Ur-Großvater Falmouth Kearney, der dort als Schuster arbeitete.
Vor rund 25.000 Zuhörern im Zentrum von Dublin sagte Obama zum Abschluss, er und seine Frau Michelle fühlten sich in Irland "sehr zu Hause". Die irische Geschichte sei "von schwersten Prüfungen und tiefsten Sorgen", aber auch "von Stolz und Standhaftigkeit geprägt". Gerade angesichts von Problemen sollten die Menschen daher "If Feidir Linn" rufen, was auf Gälisch "Yes we can" heißt.
Die Behörden verschärften die Sicherheitsvorkehrungen bereits im Vorfeld in der gesamten Innenstadt. Tausende Polizisten waren im Einsatz.
"Das Biest" bleibt am Haken hängen
Der Besuch der Obamas in Irland begann indes unter schwierigen Vorzeichen. Die gepanzerte Limousine des US-Präsidenten, die eigentlich jeder Art von Angriff widerstehen soll, wurde durch ein kleines Metallstück außer Gefecht gesetzt. Der Cadillac mit dem Spitznamen "Das Biest" fuhr in Dublin auf dem Gelände der US-Botschaft gerade aus der Tiefgarage, als es ein lautes, knirschendes Geräusch gab und der Wagen zum Stehen kam.
Der tiefliegende Unterboden der fahrenden Festung blieb offenbar an einem Metallstück im Boden hängen, an dem ein Metalltor befestigt werden kann. Beunruhigte Sicherheitsbeamte liefen daraufhin zu dem festsitzenden Auto. Nach einer Weile wechselten Obama und seine Ehefrau Michelle in ein anderes Fahrzeug, um zu dem Helikopter zu gelangen.
Besuchsabbruch wegen Vulkan-Asche
Wegen möglicher Beeinträchtigungen des Flugverkehrs durch den Ausbruch des isländischen Vulkans Grimsvötn verkürzte Obama seinen Besuch in Irland um eine Nacht und flog noch am Abend nach Großbritannien, wo er zusammen mit seiner Frau Michelle am Dienstag an einem Staatsbankett von Queen Elizabeth II. teilnehmen wird. Anschließend nimmt Obama in Frankreich am Treffen der sieben führenden Industriestaaten und Russlands (G8) teil. Zum Abschluss ist ein Besuch in Polen geplant.
Quelle: ntv.de, dpa