Der Sprecher von Baden-Württembergs CDU-Landeschef Günther Oettinger will im Bodenseekreis für den Bundestag kandidieren und damit eine Nominierung des früheren Grünen-Politikers Oswald Metzger verhindern. CDU-Sprecher Tobias Bringmann (38) erklärte auf die Frage, ob er sich im Auftrag von Ministerpräsident Oettinger bewerbe: "Nein, ich kandidiere aus freien Stücken." Bringmann ist seit 1998 Sprecher der Südwest-CDU.

Metzger hatte Ende Juli entschieden, einen zweiten Anlauf zur Rückkehr in den Bundestag auf CDU-Ticket zu nehmen. Zuvor war der 53 Jahre alte frühere Grünen-Haushaltsexperte bei der CDU in Biberach bei der Nominierung gescheitert. Die CDU-Basis des Bodenseekreises will am 19. September entscheiden, welcher Bewerber für sie bei der Bundestagswahl 2009 ins Rennen geht. Nach Informationen des "Südkuriers" gibt es inzwischen sieben Bewerber um das Direktmandat.

"Inszenierung seiner Person"

Der zuständige Bezirkschef Andreas Schockenhoff gab Metzger bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe von Metzgers Avancen einen Korb: "Aus der Führung des Bezirksverbandes bekommt Metzger das Signal, auf das er wartet, sicher nicht."

Schockenhoff, der auch Bundestagsabgeordneter und Mitglied im CDU-Landesvorstand ist, sagte, er könne zwar nicht verhindern, dass der Ex-Grüne antritt, wenn dieser das wolle. "Ich wäre froh, wenn das dem Bodenseekreis erspart bleibt." Metzger gehe es in erster Linie um die "Inszenierung seiner Person". "Er kann ja der Reihe nach in jedem Wahlkreis antreten. Ich glaube aber, dass er dann seine Glaubwürdigkeit verspielt." Metzger habe in den vergangenen Jahren bewiesen, "dass er kein wirkliches Interesse an Sachpolitik hat".

Metzger war Ende November 2007 nach 20 Jahren bei den Grünen aus Unzufriedenheit über deren sozialpolitischen Kurs ausgetreten. Kurz nach Ostern hatte er sich der CDU angeschlossen.