Politik

Explosionen und Schüsse in Wajir Offenbar erneute Attacke in Kenia

Gerade erst wurde die tagelange Geiselnahme in Nairobi beendet, da fallen offenbar wieder Schüsse in Kenia: In einer Stadt im Nordosten des Landes soll es einen Angriff gegeben haben. Mindestens ein Mensch sei tot, teilt das Innenministerium mit.

Nach dem Terroranschlag in einem Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi hat es offenbar einen weiteren tödlichen Angriff gegeben. Bei einer Attacke auf einen Markt in Wajir sei ein Mensch getötet worden, teilte das Innenministerium auf Twitter mit. Vier Menschen seien verletzt worden.

Den Angaben zufolge sollen Granaten gezündet worden sein. Sicherheitsmaßnahmen seien ergriffen worden, schrieb das Innenministerium weiter. Die Bevölkerung solle wachsam bleiben und jegliche verdächtige Aktivitäten melden.

Die kenianische Zeitung "Daily Nation" berichtete online, eine laute Explosion sei zu hören gewesen. Laut dem Roten Kreuz in Kenia soll es sogar zwei Explosionen gegeben haben. Es seien auch Schüsse gefallen, schrieb die Hilfsorganisation auf Twitter. Verletzte meldete sie nicht. Das Blatt "The Standard" schrieb auf seiner Internetseite, Bewaffnete seien in zwei Fahrzeugen an einer Kirche vorbei gefahren, hätten das Feuer eröffnet und schließlich zwei Sprengsätze abgeworfen.

Shebab-Miliz droht mit weiteren Anschlägen

Erst am Tag zuvor war eine Terrorattacke auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt mit Waffengewalt beendet worden. Terroristen hatten das Zentrum am Samstag überfallen, um sich geschossen, mit Granaten geworfen und sich schließlich mehrere Tage lang mit Geiseln in dem Gebäude verschanzt.

Insgesamt wurden mindestens 72 Menschen getötet, darunter fünf kenianische Sicherheitskräfte, 16 Ausländer und fünf Attentäter. Nach Angaben der somalischen Shebab-Miliz, die sich zu dem Anschlag bekannte, gab es sogar 137 Tote. Das Rote Kreuz verzeichnete am Mittwoch weiter 71 Vermisste, das Gesundheitsministerium in Nairobi 240 Verletzte.

Die Shebab-Miliz drohte indes mit weiteren Angriffen. Wenn die kenianischen Truppen nicht aus Somalia abgezogen würden, müssten die Kenianer mit "weiteren Blutbädern auf ihrem Boden" rechnen, hieß es in einer Erklärung von Shebab-Chef Ahmed Abdi Godane. Die westlichen Staaten und Kenia seien dafür verantwortlich, dass "das Blut der Muslime für die Interessen ihrer Ölkonzerne vergossen" werde.

"Wir sagen dem kenianischen Volk, dass ihr in einen Krieg gezogen seid, der nicht euer Krieg ist", erklärte Godane. Das Steuergeld der Kenianer werde zur Finanzierung von Truppen aufgewendet, die in Somalia "Muslime massakrieren". Kenia ist seit Ende 2011 an dem internationalen Militäreinsatz zur Zurückdrängung der Shebab-Milizen im benachbarten Somalia beteiligt.

Quelle: ntv.de, hah/AFP

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