Kämpfer sollen nach Syrien PKK ruft zum Kampf gegen den IS
22.09.2014, 09:52 Uhr
Kurdische Kämpfer leisten dem IS entscheidenden Widerstand - nun sollen sie Hilfe aus der Türkei bekommen.
(Foto: imago/UPI Photo)
Kurden fliehen zu Zehntausenden aus Syrien in die Türkei, aus der Türkei wiederum sollen kurdische Kämpfer ins Nachbarland ziehen, um gegen den IS zu kämpfen. Dazu ruft die PKK auf und fordert dazu die Mobilisierung aller Kurden.
Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ruft die Kurden in der Türkei zum Kampf gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im benachbarten Syrien auf. "Es gibt im Widerstand keine Grenze mehr", weshalb eine "Mobilisierung" nötig sei, heißt es in einer PKK-Mitteilung, aus der die prokurdische Nachrichtenagentur Firat zitiert. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben IS-Kämpfer in den vergangenen vier Tagen etwa 60 Dörfer in den Kurdengebieten im Norden Syriens erobert und kurdische Kämpfer zurückgedrängt.
Nach Angaben der oppositionsnahen syrischen Beobachtergruppe für Menschenrechte zogen bereits in der Nacht zum Samstag mehr als 300 kurdische Kämpfer von der Türkei aus in das Nachbarland. Zu welcher Kurden-Gruppe die Männer gehören, ist aber unklar. Sie hätten sich den kurdischen Einheiten angeschlossen, die den IS-Vormarsch auf die Stadt Ain al-Arab stoppen wollen, die auch unter ihrem kurdischen Namen Kobani bekannt ist. Nach Angaben der Uno flohen inzwischen rund 100.000 syrische Kurden über die Grenze in die Türkei.
Die PKK kämpft bereits im Norden des Iraks auf Seiten der kurdischen Peschmerga gegen die Dschihadisten, nachdem Anfang August die Kurden aus dem Irak, der Türkei und Syrien gegen die Extremisten eine gemeinsame Offensive starteten. In den syrischen Kurdengebieten führt die kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD) den Kampf gegen die IS-Milizen an. Sie ist die syrische Schwesterpartei der PKK.
Der PKK-Vertreter Dursun Kalkan rief laut Firat in einem belgischen Fernsehsender alle Kurden auf, sich zusammenzuschließen. "Die kurdische Jugend vor allem, die Frauen, müssen diesen Angriffen entgegentreten", sagte Kalkan. Er warf der Türkei "Kollaboration" mit der IS-Miliz vor, weil Ankara territoriale Ambitionen im Irak und in Syrien habe. Die Türkei hatte sich bisher im Kampf gegen die Dschihadisten zurückgehalten, die seit Juni im irakischen Mossul 49 türkische Diplomaten und Angehörige als Geiseln hielten, bevor sie diese am Samstag freiließen.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP/rts