Politik

Autobombenanschlag in der Türkei PKK weist Verantwortung von sich

Eine Autobombe reißt an der türkischen Grenze zu Syrien neun Menschen aus dem Leben und verletzt mehr als 60. Ankara macht prompt die PKK für den Anschlag verantwortlich. Doch die verbotene kurdische Arbeiterpartei weist jede Schuld von sich.

Gaziantep liegt im Süden der Türkei, eine Autostunde entfernt von der syrischen Grenze.

Gaziantep liegt im Süden der Türkei, eine Autostunde entfernt von der syrischen Grenze.

(Foto: dpa)

Bei einem Bombenanschlag nahe der türkischen Grenze zu Syrien sind mindestens neun Menschen gestorben. Nach Angaben von türkischen Fernsehsendern haben die Attentäter in Gaziantep unweit einer Polizeistation eine Autobombe gezündet. Der Gouverneur der Stadt, Erdal Ata, sagte, fast 60 Menschen seien zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden. Die türkischen Behörden machte zugleich die PKK für den Anschlag verantwortlich. Doch die verbotene kurdische Arbeiterpartei wies prompt alle Vorwürfe von sich. "Wir haben mit der Explosion in Gaziantep nichts zu tun", hieß es.

Der Konflikt zwischen türkischen Sicherheitskräften und kurdischen Rebellen hatte sich in den vergangenen Wochen wieder verschärft. Die PKK hat mehrfach türkische Sicherheitskräfte angegriffen.

Türkei fordert Schutzzonen auf syrischem Boden

Ankara hat das Regime in Damaskus und die iranische Führung beschuldigt, die PKK zu unterstützen. Die türkische Regierung will verhindern, dass die Milizen den Bürgerkrieg im benachbarten Syrien nutzt, um dort dauerhaft von Kurden bewohnte Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie kämpft seit Anfang der 1980er Jahre für Unabhängigkeit oder größere Autonomie der Kurdengebiete in der Türkei. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat.

In Gaziantep hat die Türkei zuletzt Flüchtlinge des Bürgerkrieges in Syrien aufgenommen. Fast 70.000 Menschen sind bereits in das Nachbarland geflohen, weshalb die Regierung die Einrichtung von Schutzzonen der Vereinten Nationen auf syrischen Boden vorschlug.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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