Politik

Massenhafte Festnahmen von Taliban Pakistan erschwert Gespräche

Hochrangige UN-Vertreter glauben nicht daran, dass die massenhaften Festnahmen von Taliban-Führer zufällig erfolgen. Klar sei aber, dass damit die Friedensgespräche der UN mit den Aufständischen unmöglich würden.

Kai Eides Worte dürften in Washington nicht gerne gehört werden.

Kai Eides Worte dürften in Washington nicht gerne gehört werden.

(Foto: AP)

Der ehemalige UN-Sondergesandte für Afghanistan hat Pakistan vorgeworfen, durch eine Reihe von Festnahmen führender Taliban Friedensgespräche mit den Aufständischen blockiert zu haben.

In einem Interview mit der britischen BBC gab Kai Eide an, während seiner Zeit in Afghanistan auch mit Taliban-Anführern verhandelt zu haben. Demnach sprach der norwegische Diplomat erstmals "im vergangenen Frühling" mit Vertretern der Islamisten. Dieser Prozess sei jedoch abrupt unterbrochen worden, nachdem die pakistanischen Behörden einen ranghohen Militärführer und andere Vertreter der Aufständischen festgenommen hätten.

"Die Pakistaner spielten nicht die Rolle, die sie hätten spielen sollen", sagte Eide, dessen Mandat Ende Februar zu Ende gegangen war, in der BBC. Er glaube nicht, dass die Taliban-Führer "zufällig" geschnappt worden seien.

Pakistan verschärfte in den vergangenen Wochen den Kampf gegen die Aufständischen und nahm offenbar mit Unterstützung des US-Geheimdienstes CIA mehrere Taliban-Anführer fest. Unter anderem nahmen US- und pakistanische Geheimdienstagenten Mullah Abdul Ghani Baradar fest, den obersten Militärbefehlshaber der Taliban.

Kein Abzugsdatum benennen

Derweil warnte die afghanische Regierung Deutschland und andere Truppensteller eindringlich vor einer Festlegung auf ein Datum für den Abzug der Soldaten aus Afghanistan. "Wenn wir heute, bevor wir die Voraussetzungen geschaffen haben, von einem Abzugsdatum sprechen, dann ist das ein falsches Signal", sagte der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Hamid Karsai, Rangin Dadfar Spanta, in Kabul. Den Afghanen werde bedeutet, dass man abziehen werde, bevor das Land auf eigenen Beinen stehen könne. An die Taliban würde damit die Botschaft ausgesandt, "dass es eine Exit-Strategie gibt, und ihr könnt in ein, zwei Jahren machen, was ihr wollt - wir gehen auf jeden Fall".

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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