Politik

Über 50 Tote in einer Woche Panzer im Gaza-Streifen

Bei neuen Angriffen der israelischen Luftwaffe sind im Gazastreifen am Freitag mindestens acht Palästinenser getötet worden. Kampfflugzeuge griffen ein von der radikal-islamischen Hamas genutztes Gebäude östlich von Gaza an, wie eine Militärsprecherin in Tel Aviv sagte. Dabei starben vier Hamas-Leute und ein Passant. Drei Hamas-Leute wurden am Abend getötet, als die Luftwaffe eine Rakete auf ein Auto in Gaza feuerte. Militante Palästinenser feuerten seit der Nacht mehr als zehn Raketen auf das israelische Grenzgebiet zum Gazastreifen.

Bei sporadischen Gefechten zwischen der Hamas und der rivalisierenden Palästinenserorganisation Fatah wurde am Freitag in der Nähe des Hafens von Gaza ein unbeteiligter Fischer erschossen. Zudem versuchten Hamas-Kämpfer, einen Geheimpolizisten zu verschleppen. Bei einer folgenden Schießerei wurde ein Angehöriger des Geheimpolizisten getötet. Damit sind mindestens 54 Menschen in den seit fünf Tagen andauernden Kämpfen zwischen Palästinensern getötet worden.

Nach einem Bericht des israelischen Fernsehens gab Ministerpräsident Ehud Olmert grünes Licht für weitere Luftangriffe auf militante Palästinenser, die Israel mit Raketen beschießen. Ein Hamas-Sprecher hatte neben neuen Raketenangriffen andere Gewaltakte angekündigt. Hamas hat seit mehr als zwei Jahren keinen Selbstmordanschlag mehr in Israel verübt.

Israelische Panzer und Infanterie waren am Donnerstag an zwei Stellen im nördlichen Gazastreifen eingerückt, um Abschussanlagen für palästinensische Kassam-Raketen zu zerstören. Bei den neuen palästinensischen Raketenangriffen wurden drei Israelis verletzt. In Sderot sei eine Synagoge getroffen worden, teilte die israelische Armee mit.

Nach israelischen Militärangaben stießen die Soldaten nur etwa 400 Meter auf palästinensisches Territorium vor. Nach dem Bericht der Zeitung "Haaretz" sollten die Soldaten möglicherweise einige Tage dort bleiben. Das solle auch ein Warnsignal an die Adresse der Palästinenser sein, dass mit einer größeren Bodenoffensive im Falle weiterer Kassamangriffe zu rechnen sei. Wie israelische Zeitungen weiter berichteten, verlegte die Armee erstmals seit November wieder Artilleriebatterien in die Nähe des Gazastreifes. Bei einem Luftangriff auf ein Lager der Hamas bei Deir al-Balah gab es keine Verletzten.

Quelle: ntv.de

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