Politik

"Das Böse macht mehr Lärm" Papst betont das Gute

Papst Benedikt XVI. zelebriert am 1. Januar die Neujahrsmesse.

Papst Benedikt XVI. zelebriert am 1. Januar die Neujahrsmesse.

(Foto: REUTERS)

Wie immer zu Silvester findet im Petersdom in Rom die Vesper zum Jahresende statt, bei der das "Te Deum" als Dank für das zu Ende gehende Jahr gesungen wird. Papst Benedikt XVI. würdigt die alltäglichen Dienste am Nächsten, die oft im Verborgenen blieben.

In seiner Vesper zum Jahresende hat Papst Benedikt XVI. die Gläubigen an das Gute in der Welt erinnert. Der 85-jährige Pontifex betonte im Petersdom die Notwendigkeit, sich immer wieder vor Augen zu führen und darüber nachzudenken, "dass es trotz allem in der Welt immer noch Gutes gibt". "Zuweilen ist es freilich schwer, diese tiefe Wahrheit zu erfassen, weil das Böse mehr Lärm macht als das Gute", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Die Nachrichten würden beherrscht von "brutalem Mord, weit verbreiteter Gewalt und großer Ungerechtigkeit". Gute Taten und von Glaube und Geduld getragene alltägliche Dienste am Nächsten blieben hingegen oft im Verborgenen. Der Papst erinnerte die Gläubigen daran, dass das Böse in der Welt oft vom Menschen selbst hervorgebracht werde, wenn dieser den falschen Weg einschlage.

Bei der Vesper wurde - wie immer am Silvesterabend - das "Te Deum" als Dank für das zu Ende gehende Jahr gesungen. Dabei handelt es sich um einen feierlichen traditionellen Lob-, Dank- und Bittgesang (vom lateinischen "Te Deum laudamus" - "Dich Gott loben wir"). Im Anschluss an die Zeremonie wollte Benedikt die Krippe auf dem Petersplatz besuchen.

Am 1. Januar wird Benedikt XVI. die Neujahrsmesse zelebrieren. Der Gottesdienst im Petersdom steht traditionell im Zeichen des katholischen Weltfriedenstages.

Botschaften von Zollitsch und Schneider

Robert Zollitsch

Robert Zollitsch

(Foto: dapd)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, E rzbischof Robert Zollitsch, sieht zum Jahreswechsel trotz der Krise in Europa keinen Anlass zum Jammern. "Wir dürfen dankbar sein, dass Europa trotz aller Kritik und Schwierigkeiten in der Finanzmarktkrise nicht auseinander gefallen ist", sagte er in seiner Predigt zum Jahresschluss in Freiburg.

Dankbar dürfe man auch dafür sein, "dass die Solidarität, in der wir in der Europäischen Union einander helfen, nicht zerbrochen ist, sondern sich weiter als tragend erweist". Grund zur Dankbarkeit sieht Zollitsch auch dafür, "dass wir in Freiheit und Sicherheit leben dürfen und uns in einer freiheitlichen Gesellschaft einbringen und entfalten dürfen".

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, rief die Menschen zu Veränderungsbereitschaft und Aufbruch auf. Christen gäben sich nicht zufrieden mit dem Hier und Heute ihres Lebens, hieß es in seiner Neujahrsbotschaft. "Sie brechen immer wieder neu auf und suchen nach dem Zukünftigen, das schon ihre Gegenwart verändert."

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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