Forsa-Sonntagsfrage Peer Steinbrück verliert
25.07.2012, 02:00 UhrZum ersten Mal in zwei Monaten kann Steinbrück im direkten Duell mit Kanzlerin Merkel weniger Wählerstimmen fangen als Steinmeier. Grund genug für den früheren Bundesfinanzminister, jetzt in die Offensive zu gehen.
Peer Steinbrück steigt dieser Tage voll in den Vorwahlkampf ein. In Interviews steckt der mögliche SPD-Kanzlerkandidat seinen politischen Kurs ab. Das geplante Steuerabkommen mit der Schweiz will er im Bundesrat zu Fall bringen. Er erwägt, auch deutsche Banken bankrottgehen zu lassen. Und er pocht weiterhin auf den gesetzlichen Mindestlohn.
Vermutlich hat Steinbrück erkannt, dass er sich stärker profilieren muss, denn in der Öffentlichkeit war er zuletzt kaum wahrzunehmen. Das belegt zumindest die wöchentliche Forsa-Umfrage von RTL und "Stern".
Im direkten Duell mit Kanzlerin Angela Merkel verliert er in der Wählergunst zwei Prozentpunkte. Für Merkel würden 52 Prozent der Befragten stimmen, für Steinbrück nur noch 26.
Damit liegt er zwar weiterhin deutlich vor Sigmar Gabriel, dem zweiten SPD-Aspiranten auf die Kanzlerkandidatur, der auf 17 Prozent kommt. Im Vergleich zu Frank-Walter Steinmeier gerät Steinbrück nun aber ins Hintertreffen. Zum ersten Mal in den vergangenen zwei Monaten erzielt Steinmeier ein besseres Ergebnis. Im Duell mit Merkel kann er mit den Stimmen von 27 Prozent der Befragten rechnen.
Auf die Ergebnisse der Sonntagsfrage wirken sich die Präferenzen für die Mitglieder der sozialdemokratischen Troika aber offensichtlich nicht aus. Union und FDP erzielen wie in der Vorwoche 36 und 4 Prozent der Stimmen und kommen gemeinsam auf 40 Prozent. Auch die Wunschkoalition aus SPD und Grünen stagniert. Wie in der Vorwoche würden 39 Prozent der Befragten dieses Bündnis wählen. Den Prozentpunkt, den die SPD in dieser Woche gewinnt, verlieren die Grünen.
Die Frage nach der Kanzlerkandidatur der SPD wollen die Sozialdemokraten Anfang des nächsten Jahres beantworten. Eines stellte Steinbrück in seiner jüngsten Wahlkampfattacke aber schon jetzt stellvertretend für alle Mitglieder der Troika klar: "Die SPD hat nicht die Absicht, mit Frau Merkel in eine Koalition einzutreten." Von einer klaren Mehrheit ist Rot-Grün allerdings auch dieser Tage etliche Prozentpunkte entfernt.
Quelle: ntv.de, ieh