Politik

Nichts Konkretes zum Atomprogramm Peking und Pjöngjang feiern sich

Nordkorea bekräftigt ganz allgemein seiine Bereitschaft zu Gesprächen über sein Atomprogramm, aber ohne den Willen zu einer Rückkehr zu den Sechser-Verhandlungen erkennen zu lassen.

Bsuch aus dem Land des Lächelns: Chinas Premier Wen (l) wird vom nordkoreanischen Militärmachthaber Kim herzlich begrüßt.

Bsuch aus dem Land des Lächelns: Chinas Premier Wen (l) wird vom nordkoreanischen Militärmachthaber Kim herzlich begrüßt.

(Foto: dpa)

Mit einem Massenspektakel im Stadion von Pjöngjang feierten Militärmachthaber Kim Jong Il und der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

In einer Rede sagte Wen Jiabao, beide Nachbarländer hätten sich in den sechs Jahrzehnten trotz der Wechsel in der internationalen Lage "verstanden, unterstützt und geholfen", wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua aus Pjöngjang berichtete. Das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm wurde in der Erklärung aus Anlass der Aufnahme diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern vor 60 Jahren nicht erwähnt.

Wiederholung bekannter Standpunkte

Bei seiner Visite hat Wen Jiabao den Militärführer bislang noch nicht zu einer Rückkehr zu den Sechs-Parteien-Gesprächen über ein Ende seines Atomwaffenprogramms bewegen können.

 In ersten Gesprächen zwischen Wen und dem nordkoreanischen  Regierungschef Kim Yong Il am Sonntag hatte Nordkorea staatlichen  nordkoreanischen Medien zufolge die Bereitschaft zu  Verhandlungen über sein Atomprogramm bekräftigt, das zuletzt auch die Beziehung zwischen Peking und Pjöngjang belastet hatte. Kim erklärte lediglich, Nordkorea wünsche unverändert eine nuklearwaffenfreie koreanische Halbinsel und sei "zu bilateralen und multilateralen Gespräch mit diesem Ziel bereit".

China fordert "Dialog und Konsultationen"

Bei dem Treffen mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen sagte Wen Jiabao offenbar unter Hinweis auf die Verpflichtungen Nordkoreas von 2005, sein Atomprogramm im Gegenzug für wirtschaftliche Hilfe und diplomatisches Entgegenkommen aufzugeben, die gemachten Zusagen seien im Interesse aller Beteiligten, einschließlich Nordkoreas. "Dialog und Konsultationen sind der einzige Weg, die Nuklearfrage auf der Halbinsel zu lösen", zitierte ihn Xinhua.

Kranz für gefallenen Mao-Sohn

Chinas Ministerpräsident besichtigte einen Kriegsgräberfriedhof 100 Kilometer östlich von Pjöngjang, wo chinesische Soldaten beerdigt sind, die im Korea-Krieg (1950-53) auf nordkoreanischer Seite gekämpft haben. Auch Mao Anying, der Sohn des "Großen Steuermanns" Mao Tsetung, liegt dort begraben. Wen Jiabao legte einen Kranz nieder, wie Xinhua berichtete. 2,4 Millionen chinesische Soldaten waren Anfang der 50er Jahre nach Nordkorea geschickt worden, um gegen die Amerikaner und Südkoreaner zu kämpfen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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