Politik

Einer der letzten Diktatoren Pinochet ist tot

Der chilenische Ex-Diktator General Augusto Pinochet ist am Sonntag nach Angaben des Militärkrankenhauses in der Hauptstadt Santiago de Chile an einem akuten Herzinfarkt im Alter von 91 Jahren gestorben.



Pinochet wurde bereits seit einer Woche wegen Herzproblemen behandelt, aber zwischendurch nach Öffnung einer Herzarterie nach Hause entlassen. Nach Auskunft der Ärzte wurde er am Sonntag erneut auf die Intensivstation gebracht, wo er um 14.15 Uhr Ortszeit (18.15 Uhr MEZ) starb. In den Tagen zuvor hatten die Ärzte seinen Zustand als stabil bezeichnet.

Pinochet regierte Chile nach einem Putsch gegen Präsident Salvador Allende von 1973 bis 1990 mit harter Hand. Etwa 3200 Menschen wurden unter seiner Herrschaft getötet oder verschwanden spurlos. 28.000 Menschen wurden gefoltert, darunter auch die gegenwärtige chilenische Präsidentin Michelle Bachelet.
Hunderttausende wurden ins Exil getrieben.



Gegen Pinochet liefen mehrere Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Steuerhinterziehung und illegaler Konten im Ausland. Trotz wiederholter Versuche musste sich Pinochet jedoch nie im Zusammenhang mit den Vorwürfen vor Gericht verantworten. Seine Anwälte argumentierten immer erfolgreich, der ehemalige Diktator sei zu krank für ein Verfahren. Kürzlich war der Ex-Diktator im Zusammenhang mit dem Mord an zwei Oppositionellen in den 70er Jahren allerdings unter Hausarrest gestellt worden. Wie später verlautete, entschied ein Gericht aber zwischenzeitlich, den Arrest gegen Zahlung einer Kaution aufzuheben.



Pinochet lehnte es bis zuletzt ab, sich bei den Opfern zu entschuldigen.

Quelle: ntv.de

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