Politik

Anschlag in Ägypten Pipeline nach Israel gesprengt

Zwei fauchende Krater im Abstand weniger Meter: Die beschädigte Pipeline bei al-Sabeel auf der Halbinsel Sinai.

Zwei fauchende Krater im Abstand weniger Meter: Die beschädigte Pipeline bei al-Sabeel auf der Halbinsel Sinai.

(Foto: Reuters)

Bewaffnete sprengen auf dem Sinai eine Gas-Pipeline von Ägypten nach Israel und Jordanien in die Luft. Die Lieferungen nach Israel sind wegen günstiger Konditionen umstritten. Es ist bereits der achte Anschlag auf die Pipeline.

Ein ägyptischer Soldat vor einem Wahllokal in Kairo.

Ein ägyptischer Soldat vor einem Wahllokal in Kairo.

(Foto: REUTERS)

Wenige Stunden vor der Eröffnung der Wahllokale für die Parlamentswahlen in Ägypten haben Unbekannte eine Gas-Pipeline Richtung Israel gesprengt. Wie die ägyptische Nachrichtenagentur MENA unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, ereignete sich die Explosion in der Nacht zum Montag.

Maskierte und bewaffnete Männer zündeten demnach westlich der Stadt Al-Arisch auf der Sinai-Halbinsel Sprengstoff unter der Pipeline.

Die Gaslieferungen nach Israel, die noch unter dem früheren ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak vereinbart worden waren, sind in Ägypten heftig umstritten. Die neue Regierung in Kairo hatte nach versucht, das Abkommen, das 2008 mit einer Laufzeit von 15 Jahren vereinbart wurde, nachzuverhandeln. Es ist bereits der achte Anschlag seit dem Sturz von Mubarak im Februar.

Augenzeugen berichteten, bewaffnete Männer hätten an der Pipeline an zwei Stellen Explosionen ausgelöst. Die Flammen waren kilometerweit zu sehen. In Israel werden 40 Prozent des Stroms aus Gas produziert. Über die Pipeline beliefert Ägypten auch Jordanien mit Gas. Dort werden 80 Prozent des Stroms aus den ägyptischen Lieferungen produziert.

In Ägypten finden an diesem Montag die ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes statt. In einem ersten Wahlgang sollen die Bewohner von Kairo, Alexandria und sieben weiteren Provinzen ihre Stimmen abgeben. Im Dezember und Januar folgen dann die anderen 18 Provinzen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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