Politik

Weltweite Studie Pressearbeit wird schwieriger

Die Pressefreiheit bleibt weltweit ein hoch gefährdetes Gut. Besonders schlimm sei die Lage im Iran, Weißrussland, Kuba, Äquatorial-Guinea, Eritrea, Libyen, Birma, Nordkorea, Turkmenisten und Usbekistan.

Ganz und gar "nicht frei" ist die Presse im Iran.

Ganz und gar "nicht frei" ist die Presse im Iran.

(Foto: REUTERS)

Die Pressefreiheit ist nach einer US-Studie weltweit zunehmend von Einschränkungen betroffen. Im vergangenen Jahr sei die Arbeit von Journalisten vor allem im Iran im Zuge der Proteste nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl deutlich behindert worden, wie aus einer veröffentlichten Erhebung der US-Organisation Freedom House hervorgeht. Russland bleibe unverändert "eines der am meisten eingeschränkten und gefährlichsten Medienumfelder der Welt". In Westeuropa gab es Kritik an Italien, wo ein zu großer Einfluss der Regierung auf die Medien moniert wurde.

Insgesamt registrierte Freedom House für das zurückliegende Jahr vor allem in der Region Naher Osten und Nordafrika, in Afrika südlich der Sahara sowie in Lateinamerika vermehrt eine Behinderung der Medien. In Afrika etwa stufte die Organisation ihre Bewertung der Pressefreiheit für Südafrika oder Namibia von "frei" auf "teilweise frei" zurück. Madagaskar rutschte auf den Status "nicht frei" ab. In Lateinamerika war die Kritik vor allem an die Adresse Mexikos und Honduras' gerichtet, aber auch Ecuador, Nicaragua und Venezuela zählen in der Region zu den besonders schwierigen Arbeitsfeldern für Reporter.

Fortschritte in Israel

Für die Region Naher Osten und Nordafrika wurde lediglich Israel eine freie Medienlandschaft attestiert. Nachdem das Land Anfang 2009 die Einschränkungen der Berichterstattung im Zuge der Gaza-Offensive zur Jahreswende 2008/2009 wieder aufgehoben hatte, stufte Freedom House die Pressefreiheit dort für das zurückliegende Jahr wieder als "frei" ein.

Fortschritte gab es demnach 2009 im asiatisch-pazifischen Raum. Hier hätten etwa Bangladesch oder Bhutan den Übergang von "nicht frei" zu "teilweise frei" geschafft, teilte Freedom House mit. In sechs weiteren Ländern habe es Verbesserungen für die journalistische Arbeit gegeben, wie etwa in Indien oder Indonesien, allerdings nicht in China.

Ganz oben auf der Freedom-House-Liste der Länder mit der unfreiesten Presse stehen für 2009 neben dem Iran Weißrussland, Kuba, Äquatorial-Guinea, Eritrea, Libyen, Birma, Nordkorea, Turkmenisten und Usbekistan. Insgesamt wurde die Arbeit von Journalisten in den vergangenen acht Jahren nach Einschätzung der Organisation jedes Jahr schwieriger.

Quelle: ntv.de, AFP

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