Pinochet-Gedenken in Chile Proteste schlagen in Gewalt um
11.06.2012, 00:17 Uhr
Gegen die Demonstranten setzte die Polizei auch Wasserwerfer und Tränengas ein.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Wenn es um Ex-Diktator Pinochet geht, kennen sie in Chile keinen Spaß. Bei einer Gedenkveranstaltung für den umstrittenen und 2006 verstorbenen Politiker kommt es zu heftigen Straßenschlachten.
Gegner einer Gedenkveranstaltung für Ex-Diktator Augusto Pinochet haben sich in Chile heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. In der Hauptstadt Santiago de Chile warfen vermummte Demonstranten Steine und Stöcke auf die Beamten. Die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.
Die Straßenschlachten ereigneten sich in der Nähe des Caupolicán-Theaters, wo sich mehr als tausend Anhänger Pinochets zu einer Gedenkveranstaltung für den Ex-Diktator versammelt hatten. Die Gegen-Demonstranten auf der Straße riefen mit Blick auf Pinochet immer wieder "Mörder! Mörder!".
Pinochet regierte Chile nach einem Militärputsch gegen den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende mit brutaler Gewalt. Während seiner Herrschaft von 1973 bis 1990 wurden mehr als 3000 Menschen ermordet oder verschwanden spurlos, 37.000 Menschen wurden gefoltert oder illegal inhaftiert. Pinochet wurde später wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen und illegaler Bereicherung angeklagt. Er starb im Jahr 2006 im Alter von 91 Jahren, ohne je verurteilt worden zu sein.
Quelle: ntv.de, AFP