Politik

"Sklavenmentalität" im Arbeitslager Pussy-Riot-Sängerin klagt

(Foto: AP)

Frauen müssen sich mit kaltem Wasser waschen - bei minus 30 Grad Außentemperatur. Ihnen fehlen zudem Kopftücher und warme Stiefel. Ein Mitglied der Punkband Pussy Riot berichtet vom Alltag im Arbeitslager.

Maria Alechina: Als Mitglied der Punkband Pussy Riot wurde sie im August zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt.

Maria Alechina: Als Mitglied der Punkband Pussy Riot wurde sie im August zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein inhaftiertes Mitglied der russischen Punkband Pussy Riot hat die Zustände im Arbeitslager scharf kritisiert. Die Insassen entwickelten eine "Sklavenmentalität", sagte Maria Alechina, die in einem Lager in der Region Perm inhaftiert ist, der kremlkritischen Zeitung "Nowaja Gaseta". "Grobheiten, Feigheit, Verrat und Denunzierungen" seien an der Tagesordnung.

Sie habe sich bei einem Ombudsmann darüber beklagt, dass sich weibliche Gefangene mit kaltem Wasser waschen müssten und keine ausreichend warmen Stiefel und Kopftücher hätten für die Temperaturen von minus 30 Grad, sagte die 24-Jährige der Zeitung. Wegen der Beschwerde hätten andere Gefangene damit gedroht, sie umzubringen. Niemand sonst traue sich, von Missständen in dem Arbeitslager zu berichten, sagte Alechina..

Ein weiteres inhaftiertes Pussy-Riot-Mitglied, Nadeschda Tolokonnikowa, äußerte sich zurückhaltender über die Bedingungen im Arbeitslager. Sie komme sowohl mit den anderen Häftlingen als auch mit den Haftbedingungen gut zurecht, sagte die 23-Jährige, die in der Region Mordowien inhaftiert ist, der Zeitung. Auch das Essen im Lager sei in Ordnung. Alechina und Tolokonnikowa waren im August wegen einer regierungskritischen Aktion gegen den heutigen Staatschef Wladimir Putin zu jeweils zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden.

Quelle: ntv.de, AFP

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