Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat die zentrale Erfassung aller Straftäter in einer Gen-Kartei beim Bundeskriminalamt gefordert. Damit ließen sich erheblich mehr Verbrechen aufklären als bisher, schrieb der CDU-Landeschef in der "Bild am Sonntag".

Die Resozialisierung von Straftätern dürfe außerdem nicht dazu führen, dass das Strafrecht ad absurdum geführt werde. Dies träfe zu, "wenn zweifelhafte Gutachter-Prognosen menschlichen Bestien den Weg in die Freiheit eröffnen". Der Parlamentarische Geschäftsführer und Rechtsexperte der Grünen, Volker Beck, kritisierte Schönbohms Vorschlag als "unverhältnismäßig".

Laut Schönbohm hätte sich in den vergangenen Monaten viel schreckliches Leid verhindern lassen, wenn bundesweit die längst überfällige nachträgliche Sicherungsverwahrung eingeführt worden wäre. Radikal umdenken müsste die Politik auch bei der Strafmündigkeit. "Wer volljährig ist, darf keinen Anspruch auf Anwendung des milden Jugendstrafrechts mehr haben", argumentierte Schönbohm.