Politik

Führerschein mit 16 kommt nicht Ramsauer spricht von "Unfug"

Verena Opitz, ehemals 17, absolviert in Langenhagen bei Hannover ihre Fahrstunde.

Als "Unfug" bezeichnet Bundesverkehrsminister Ramsauer Überlegungen aus der Union, schon Jugendlichen im Alter von 16 Jahren das Autofahren zu erlauben. Als zuständiger Minister lehne er dies "klipp und klar" ab. Ein Führerschein mit 16 sollte das Pendeln zur Ausbildungsstelle erleichtern und Anreize setzen, dass Jugendliche im ländlichen Raum verbleiben.

Ramsauer findet den Vorschlag aus seiner Union gar nicht gut.

Ramsauer findet den Vorschlag aus seiner Union gar nicht gut.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat Überlegungen entschieden abgelehnt, den "Führerschein mit 16" in Deutschland einzuführen. Der CSU-Politiker sprach im Bayerischen Rundfunk von "Unfug". Als zuständiger Minister sage er dazu "klipp und klar Nein". Das begleitete Fahren mit 17 sei eine "hervorragende Regelung" und habe sich bewährt.

Die Überlegungen waren Teil eines Unions-Konzepts für ländliche Räume, das noch in diesem Sommer verabschiedet werden soll. Bei der CDU-Vorstandssitzung am vergangenen Montag war der Plan bereits beraten. Demnach hätten die Jugendliche nicht schneller als 80 km/h mit dem Auto fahren dürfen, um schwerwiegende Unfälle zu vermeiden.

Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Peter Bleser, wies darauf hin, dass insbesondere im ländlichen Raum Jugendliche oft große Probleme hätten, ihre Lehrstellen zu erreichen, da öffentliche Verkehrsmittel fehlten. Ein Führerschein mit 16 würde das Pendeln zur Ausbildungsstelle erleichtern. Das begleitete Fahren mit 17 nannte Bleser indes "keine große Hilfe", weil es die Mobilität in der Familie einschränke. Zugleich betonte der aus Rheinland-Pfalz kommende CDU-Politiker, dass die Neuregelung nicht regional begrenzt werden sollte. In Städten sei aber das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs meist gut ausgebaut, sodass das Interesse am Führerschein mit 16 dort womöglich geringer sein werde.

Eltern sollten zustimmen

Der Sorge, dass andere Verkehrsteilnehmer zusätzlich gefährdet werden könnten, wolle man dadurch begegnen, dass die Fahrerlaubnis für 16-Jährige "auf eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 80 Stundenkilometern" begrenzt wird. Schneller dürfen die Neulinge dann nicht fahren. Außerdem müssten die Eltern zustimmen, wenn ihre jugendlichen Kinder den Führerschein machen wollen.

16-Jährige dürfen heute schon mit dem Moped fahren. Ausgeklügelt hat den Plan der CDU-Fachausschuss Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Mit dem Vorhaben sollen auch Anreize gesetzt werden, dass Jugendliche im ländlichen Raum verbleiben.

Auch der ADAC steht der Idee eher skeptisch gegenüber, sagte eine Sprecherin. Schließlich befänden sich die Jugendlichen dann in einem Alter, in dem sich das Verantwortungsbewusstsein erst noch entwickle.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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