Politik

Vereinigte Führung in Syrien Rebellen stellen Forderungen

Bei den Auseinandersetzungen in Syrien starben seit März 2011 mehr als 36.000 Menschen.

Bei den Auseinandersetzungen in Syrien starben seit März 2011 mehr als 36.000 Menschen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die syrische Revolution droht zu einem Kampf aller gegen alle zu werden, wenn die Opposition nicht bald ihre Grabenkämpfe beendet. Schon jetzt schießen Angehörige verschiedener Rebelleneinheiten aufeinander. In einem Punkt sind sie sich aber einig: US-Außenministerin Clinton soll sich nicht einmischen.

Die Revolutionäre in Syrien haben die Opposition aufgefordert, endlich eine vereinigte Führung zu gründen. In einer am Montag verbreiteten Erklärung der Lokalen Koordinationskomitees in Syrien hieß es, angesichts des täglichen Blutvergießens sei es die Pflicht der Dissidenten, ihre persönlichen Interessen und Rivalitäten zurückzustellen. Der Appell richtete sich an die Oppositionellen, die in dieser Woche in Katar über eine neue Führungsstruktur beraten wollen.

Die Revolutionäre kritisierten US-Außenministerin Hillary Clinton, die in der vergangenen Woche erklärt hatte, der oppositionelle Syrische Nationalrat (SNC) müsse von seinem alleinigen Führungsanspruch abrücken. Clinton solle sich nicht "in die inneren Angelegenheiten der Revolution einmischen".

Wenn bei dem Treffen in Doha alles nach Plan läuft, soll am kommenden Donnerstag ein neues Gremium von 50 Oppositionellen gebildet werden. Später soll daraus eine Übergangsregierung hervorgehen. Gegen diese Pläne, die von der US-Regierung und vom Gastgeberland Katar unterstützt werden, sprach sich am Montag in Kairo der russische Außenminister Sergej Lawrow aus. Er sagte, es sei falsch eine Opposition zu fördern, die nicht bereit sei, einen Dialog mit der syrischen Führung unter Präsident Baschar al-Assad zu führen.

An Einigkeit mangelt es allerdings nicht nur der Opposition, sondern auch den Kämpfern der Revolutionsbrigaden. Ein Regimegegner bestätigte am Montag Berichte über eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen zwei Rebelleneinheiten am syrisch-türkischen Grenzübergang Bab al-Salam. Dabei war am Sonntag ein Kämpfer getötet worden. Der Streit soll begonnen haben, als Angehörige einer Brigade von radikal-islamischen Salafisten Kämpfer einer lokalen Brigade aufforderten, den Grenzposten zu verlassen.

Quelle: ntv.de, dpa

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