Wehrmachtsausstellung Rechte Demo in Leipzig
08.06.2002, 00:02 UhrLeipzig wird heute zum vierten Mal in zehn Monaten Sammelplatz für eine rechtsextremistische Demonstration. Anhänger der NPD und des Hamburger Neonazis Christian Worch dürfen unter strengen Auflagen demonstrieren. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht Bautzen (OVG) hatte am Freitag eine entsprechende Entscheidung des Leipziger Verwaltungsgerichts bestätigt.
Anlass der beiden Neonazi-Märsche ist die Eröffnung der Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Mehrere Leipziger Initiativen und Gewerkschaften haben zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen.
Neonazi-Demo im April
Im April war zum dritten Mal innerhalb des letzten halben Jahres ein von Neonazis geplanter Marsch zum symbolträchtigen Völkerschlachtdenkmal gescheitert. Nachdem die rund 1.000 Rechtsextremisten nach stundenlangen Polizeikontrollen vor dem Hauptbahnhof festsaßen, erklärte der Organisator, Neonazi worch, die Veranstaltung vorzeitig für beendet.
Zuvor hatten etwa 10.000 Menschen friedlich gegen die Neonazis protestiert. Zu gewaltsamen Ausschreitungen wie bei zwei Aufmärschen in Leipzig im vergangenen Herbst kam es nicht. Lediglich kurz vor Ende der Veranstaltung gerieten nach Polizeiangaben im Bahnhof Rechtsextremisten und Gegendemonstranten aneinander. In der City warfen Linksautonome mehrere Schaufensterscheiben ein; dabei gab es mehrere Festnahmen.
Nach Leipzig waren Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet gereist, insgesamt aber 300 weniger als erwartet. Die Polizei hatte rund 4.000 Beamte im Einsatz.
Quelle: ntv.de