Radikale Partei gewinnt Wahlen Rechtsruck in Serbien
28.12.2003, 09:57 UhrDie extrem-nationalistische Serbische Radikale Partei (SRS) hat die vorgezogene Parlamentswahl in Serbien nach ersten Hochrechnungen gewonnen. Nach Auszählung von 54 Prozent der Stimmen wird die SRS des als Kriegsverbrecher angeklagten Vojislav Seselj mit 27,5 Prozent als stärkste Partei in das neue Parlament einziehen. Das gab die private Wahlbeobachter-Organisation CeSiD am Sonntagabend in Belgrad bekannt.
Den zweiten Platz mit 17,4 Prozent belegte die national-konservative Demokratische Partei Serbiens (DSS). Den dritten Platz errang mit 12,7 Prozent die bisher regierende Demokratische Partei (DS) des im vergangenen März ermordeten Ministerpräsidenten Zoran Djindjic.
Die Fünf-Prozent Klausel zum Einzug in die Volksvertretung schafften nach diesen Informationen die Expertenpartei G 17 Plus (11,4 Prozent), die monarchistische Koalition SPO-NS (8,2 Prozent) und die Sozialisten des wegen Kriegsverbrechen vom UN-Tribunal angeklagten ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic.
Anders als bei der Präsidentenwahl gibt es bei der Parlamentswahl kein Quorum. Im vergangenen Monat war die Präsidentenwahl zum dritten Mal an der Mindest-Wahlbeteiligung von 50 Prozent gescheitert. Damals hatte der Kandidat der Radikalen Partei, Tomislav Nikolic, die Mehrheit der Stimmen erhalten.
Quelle: ntv.de