Moskau beendet Mobilisierung Regionaler Rekrutierungschef in Russland tot aufgefunden
17.10.2022, 19:00 Uhr
Roman Malyk galt in Russland als verdienter Veteran.
(Foto: Nexta)
Nach Rückschlägen der russischen Armee in der Ukraine ordnet Putin eine Teilmobilisierung von Reservisten an. Es kommt teilweise zu Protesten und Angriffen auf Rekrutierungsbüros. Ein regionaler Mobilisierungschef wird nun tot aufgefunden. Die Umstände sind unklar.
In der russischen Region Primorje ist der Rekrutierungschef Roman Malyk im Alter von 49 Jahren tot aufgefunden worden. Im Rahmen der Teilmobilisierung war er dafür verantwortlich, Männer im wehrfähigen Alter in die Ukraine zu schicken. Die Todesursache ist bislang ungeklärt. Die Behörden gehen von Mord oder Selbstmord aus. Der 49-Jährige kämpfte in den Tschetschenienkriegen, galt in Russland als verdienter Veteran. Primorje liegt im Fernen Osten Russlands, die Region grenzt an China und Nordkorea.
Malyk ist ein weiterer Fall von mysteriösen Todesfällen in Russland. Oligarchen, Regierungskritiker und Manager von Energieunternehmen waren zuvor bereits ums Leben gekommen. Als Todesursache wurde von russischen Behörden in den meisten Fällen Suizid genannt.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte vor rund vier Wochen nach Rückschlägen der russischen Armee in der Ukraine eine Teilmobilisierung von Reservisten angeordnet. Nach der Verkündung der Pläne hatte es Proteste und Angriffe auf Rekrutierungsbüros gegeben. Tausende Männer flohen zudem ins Ausland.
Moskau schließt Rekrutierungszentren
Die Moskauer Rekrutierungszentren werden nun aber wieder geschlossen. Wie Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilte, sollten die Zentren in der russischen Hauptstadt am Montagmittag schließen. Die Ziele der Teilmobilmachung seien in Moskau "vollständig" erreicht worden, erklärte Sobjanin. Zur Zahl der zum Armeedienst eingezogenen Moskauer machte er keine Angaben.
Putin hatte am Freitag gesagt, Russland plane vorerst keine weitere Mobilmachung von Reservisten über die bislang verkündete Teilmobilmachung hinaus. In der "vorhersehbaren Zukunft" sehe er keine Notwendigkeit, weitere Reservisten einzuziehen. Bisher seien 222.000 Reservisten zu den Waffen gerufen worden, in rund zwei Wochen werde die geplante Zahl von 300.000 erreicht sein. Von den Einberufenen seien 16.000 bereits "in kämpfenden Einheiten", gab er bekannt.
Quelle: ntv.de, mba/AFP