Politik

DGB-Chef für Zwangsanleihe Reiche sollen ihr Geld verleihen

DGB-Chef Michael Sommer will, dass reiche Menschen ihren Staaten Geld leihen.

DGB-Chef Michael Sommer will, dass reiche Menschen ihren Staaten Geld leihen.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Willen von DGB-Chef Sommer sollen die reichsten Menschen in Europa dazu gezwungen werden, ihren Staaten über eine Anleihe Geld zu überlassen. Die Beträge würden mit einem niedrigen Zinssatz zurückgezahlt und könnten Wachstumsanreize finanzieren.

DGB-Chef Michael Sommer will die Reichen mit einer Zwangsabgabe an der Bekämpfung der Euro-Krise beteiligen. "Zwangsanleihen bei Reichen, die verzinst zurückgezahlt werden, sind als Lastenausgleich eine vernünftige Maßnahme", sagte Sommer der "Bild"-Zeitung. Mit diesem Instrument habe Deutschland im Übrigen nach 1945 gute Erfahrungen gemacht. "Über diesen Beitrag der Reichen und Vermögenden könnte man ein Wiederaufbauprogramm für Europa finanzieren, von dem auch Deutschland extrem profitieren würde", schlug er vor.

Sommer verteidigte die Zustimmung des Bundestages zu den Hilfen für spanische Banken in Höhe von 100 Mrd. Euro. Er kritisierte allerdings, dass nicht gleichzeitig die Banken unter strengere Auflagen gestellt würden.

Das Instrument der Zwangsanleihe für Reiche hatte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ins Gespräch gebracht. Nach einem DIW-Berechnungsmodell könnte die Abgabe ab einem individuellen Vermögen von 250.000 Euro gelten. Bei einem Satz zehn Prozent ließen sich danach allein in Deutschland rund 230 Mrd. Euro an Einnahmen generieren.

Die schwarz-gelbe Regierungskoalition lehnt eine solche Sonderabgabe ab, während der Vorschlag in der SPD auf positive Resonanz stieß. Das Finanzministerium hält die Abgabe für andere europäische Länder, die von der Schuldenkrise stärker betroffen sind, für eine interessante Idee.

Quelle: ntv.de, che/rts

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