Terror-Angst zeigt Wirkung Reichstag wird umgebaut
24.12.2010, 11:50 Uhr
Beliebter Sightseeing-Punkt: der Berliner Reichstag mit seiner gläsernen Kuppel.
Als Konsequenz aus den jüngsten Terrorwarnungen soll außerhalb des Berliner Reichstags ein neues Besucher-Kontrollzentrum entstehen. "Der Bundestag wird mittelfristig ein neues Besucherzentrum bekommen", kündigte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) in der "Berliner Morgenpost" an. Deutschland könne stolz sein, dass der Reichstag "eines der attraktivsten Parlamentsgebäude der ganzen Welt" sei und von Millionen Menschen besucht werde. "Aber wir müssen die unabweisbar notwendigen Kontrollen dauerhaft nach außen verlagern, also aus dem Parlamentsgebäude heraus", sagte Thierse. "Wenn jemand eine Bombe dabeihat, dann kommt der Sicherheitscheck im Reichstag zu spät."
Die wahrscheinlichste Variante sei, dass das neue Besucherzentrum an der südlich des Reichstags verlaufenden Scheidemannstraße entstehe, sagte Thierse. Der eindrucksvolle Blick auf das Reichstagsgebäude dürfe nicht verbaut werden. Über den Zeithorizont für den Bau lasse sich aber noch nichts sagen, fügte der SPD-Politiker mit Blick auf die Planung und Finanzierung des Vorhabens hinzu.
Er hoffe, dass die Reichstagskuppel dauerhaft offen bleibe, betonte Thierse. Die Kuppel war am 22. November wegen Terrorwarnungen für mehrere Tage geschlossen worden, seit dem 4. Dezember sind wieder eingeschränkte Besichtigungen für angemeldete Besucher möglich. Das Reichstagsgebäude wird rund um die Uhr von Bundespolizisten gesichert. Jährlich besuchen rund drei Millionen Menschen den Bundestag in Berlin.
Quelle: ntv.de, AFP