Politik

Suche nach praktikablen Lösungen Rente mit 67 soll fair werden

Bundesarbeitsministerin von der Leyen will die Bedingungen für die Rente mit 67 so fair wie möglich gestalten – und sieht sich da eins mit den Gewerkschaften: Das Bemühen um gerechte Lösungen sei "ein ganz starkes Band, das uns miteinander verbindet".

Demonstrative Einigkeit zwischen Ministerin und DGB-Chef.

Demonstrative Einigkeit zwischen Ministerin und DGB-Chef.

(Foto: dpa)

Beim Einstieg in die umstrittene Rente mit 67 will Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auch auf die Gewerkschaften hören. Es gehe darum, "die Rente mit 67 so mit Leben (zu) füllen, dass wir eines Tages sagen können, es ist tatsächlich möglich, Arbeit bis 67 sinnvoll zu ermöglichen", sagte von der Leyen nach einem ersten Gespräch mit dem Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Berlin.

Zwischen 2012 und 2029 wird das abschlagsfreie Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Die Gewerkschaften sehen darin vor allem ein Rentenkürzungsprogramm und fordern flexible Übergänge und Verbesserungen für erwerbsgeminderte Frührentner. In diesem Jahr muss die Regierung wegen des bevorstehenden Einstiegs in die Rente mit 67 die Beschäftigung Älterer überprüfen.

Von der Leyen sagte zu, bei der Suche nach praktikablen Lösungen auch auf Anregungen der Gewerkschaften zu setzen. Dabei gehe es auch um den Schutz derjenigen, die nach jahrzehntelanger harter körperlicher Arbeit das Ziel nicht erreichen könnten. Diese dürften "nicht in eine Lücke fallen zwischen (...) Erwerbsunfähigkeit und Abschlägen in der Rente, die nicht mehr fair wären". Es sei aber klar, "dass da noch eine große Strecke gegangen werden muss".

Gemeinsam auf der Suche nach der besten Lösung: Von der Leyen und Sommer.

Gemeinsam auf der Suche nach der besten Lösung: Von der Leyen und Sommer.

(Foto: dpa)

Das Bemühen um gerechte Lösungen sei "ein ganz starkes Band, das uns miteinander verbindet", sagte die Ministerin an die Adresse der Gewerkschaften. Sie betonte erneut ihr "großes Wohlwollen", das konjunkturelle Kurzarbeitergeld angesichts der noch immer nicht ausgestandenen Krise am Arbeitsmarkt noch einmal zu verlängern. Die Gespräche innerhalb der Regierung seien dazu aber noch nicht abgeschlossen.

Sommer will "Armutslöhne" abschaffen

DGB-Chef Michael Sommer erneuerte in der aktuellen Sozialstaatsdebatte seine Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn und höheren Hartz-IV-Sätzen vor allem für Kinder. Die Diskussion habe sich darum gedreht, "wie man zu vernünftigen Regelsätzen kommt", aber auch darum, "Armutslöhne" in Deutschland abzuschaffen.

Von der Leyen betonte, ihr sei wichtig, für Hartz-IV-Empfänger die Hinzuverdienstgrenzen so zu ändern, dass es einen Anreiz zu Vollzeitbeschäftigung gebe. Ziel sei nicht "die Zersplitterung der Landschaft in Kleinst- und Minijobs".

Quelle: ntv.de, dpa

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