Partei über Clinton-Filme erzürnt Republikaner drohen US-Fernsehsendern
06.08.2013, 07:57 Uhr
Hillary Clinton als TV-Star? Den Republikanern gefällt das gar nicht.
(Foto: imago stock&people)
Die Republikaner in den USA schimpfen über "Einflussnahme" und "politische Begünstigung". Der Grund: Zwei US-Sender planen Filmproduktionen über das Leben von Hillary Clinton. Sollten sie die Filme über die Spitzenfrau der Demokraten wirklich produzieren, will die Partei die Sender künftig boykottieren.
Zwist zwischen Politik und Fernsehen: Zwei große US-Sender streiten sich mit der Republikanischen Partei wegen geplanter Filmproduktionen über Hillary Clinton. In Schreiben an die Chefs der Sendergruppen CNN und NBC Entertainment drohte Parteichef Reince Priebus mit dem Boykott von Vorwahl-Debatten, sollten sie die Pläne nicht fallenlassen.
Priebus warf den Sendern vor, mit den geplanten Filmen Werbung für Clintons "in Werden begriffene Kampagne" zu machen. Die nächsten Präsidentschaftswahlen finden in mehr als drei Jahren statt. Clinton hatte sich 2008 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei beworben, war aber knapp ihrem Rivalen Barack Obama unterlegen. Die Frau von Ex-Präsident Bill Clinton wurde stattdessen für eine Amtszeit Obamas Außenministerin.
Republikaner fürchten Kandidatin Clinton
Obwohl sie bereits vor ihrem Ausscheiden aus dem Amt Anfang Februar wiederholt erklärt hatte, dass sie nach zwei Jahrzehnten in der politischen Öffentlichkeit mehr Zeit für sich haben wolle, halten sich hartnäckig Spekulationen, sie könnte bei der Wahl 2016 einen neuen Anlauf auf die Präsidentschaft nehmen. Das Schreiben des Republikaner-Chefs spricht für die Furcht der Partei, die beliebte Politikerin könnte tatsächlich nochmals antreten.
In dem Brief warf Priebus den beiden Networks "Einflussnahme" und "politische Begünstigung" vor. In einer weiteren Erklärung bezeichnete er die "Maßnahmen" der Networks zur "Förderung von Ministerin Clinton" als "beunruhigend und enttäuschend". Sollten CNN und NBC die Produktionen nicht bis zum Sommerparteitag der Republikaner im August 2014 stoppen, werde er sich dafür einsetzen, dass seine Partei an keiner Vorwahldebatte der beiden Sender teilnehme, warnte er.
CNN erwiderte, mit einem derartigen Boykott würde die Partei den Wählern einen wahren "Bärendienst" erweisen. NBC wiederum wies in einer kurzen Erklärung auf die strikte Trennung zwischen NBC Entertainment und NBC News hin. NBC Entertainment hatte im Juli die Produktion einer Miniserie "Hillary" mit Diane Lane in der Rolle der demokratischen Politikerin angekündigt. CNN plant einen Dokumentarfilm unter der Regie von Charles Ferguson, der im kommenden Jahr zunächst in den Kinos und dann über Kabel ausgestrahlt werden soll.
Quelle: ntv.de, jtw/AFP