Bundesregierung will mehr Durchblick Riester soll transparenter werden
19.09.2012, 09:26 UhrDie Bundesregierung will die Versicherungen dazu verpflichten, ihre zum Teil hohen Gebühren bei der Riester-Rente auszuweisen. Der Sparer kann so die Angebote besser vergleichen und Unterschiede bei Renditen sofort erkennen. Zudem soll auf jedem Riester-Check eine Modellrechnung über die Höhe der garantierten Rente zu finden sein.

Für jeden soll ersichtlich werden, wie hoch seine Rente unter welchen Umständen werden könnte.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Entscheidung über eine optimale private Vorsorge für das Alter soll bald deutlich einfacher werden. Die schwarz-gelbe Koalition wolle allen Anbietern von Riester-Renten vorschreiben, in jeden Vertrag einen zentralen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zu geben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dieser Riester-Check solle einheitlich aussehen und die wichtigsten Kriterien der Altersvorsorge auflisten, etwa anfallende Kosten, Rendite-Erwartung und Anlage-Risiko. Die Bundesregierung wolle das Vorhaben in der kommenden Woche beschließen.
Die Riester-Rente war in den vergangenen Monaten ins Gerede gekommen. Verbraucherschützer werfen Anbietern vor, unter dem Deckmantel der staatlichen Förderung mangelhafte Produkte mit zu hohen Kosten und zu geringem Ertrag zu verkaufen. In einer aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest schnitten nur fünf von 29 untersuchten Versicherungsangeboten mit der Note "gut" ab.
Mit dem Faktenblatt will die Regierung die Entscheidung für den richtigen Riester-Vertrag nun einfacher machen. Der Riester-Check soll ausdrücklich keine Gesamtbewertung in Zeugnis-Form enthalten. Allerdings soll er - unabhängig vom Anbieter - für jeden Vertrag die gleichen, gesicherten Informationen auflisten. Dazu gehört beispielsweise eine Beurteilung der Renditemöglichkeiten. Hier wird abgeschätzt, wie wahrscheinlich zum Beispiel ein Ertrag von mehr als sechs Prozent oder einer von weniger als zwei Prozent ist.
"Garantierte Rente" soll ausgewiesen werden
Zudem soll auf jedem Riester-Check eine Modellrechnung über die Höhe der garantierten Rente zu finden sein, beispielsweise für einen 35-jährigen Sparer, der 30 Jahre lang monatlich 88 Euro zur Seite legt. Auf einer Skala von eins (inflationsgeschützt) bis sechs (Spekulation) soll das Risiko vermerkt werden, auf das sich der Sparer mit dem Riester-Vertrag einlässt.
Die Daten auf dem Riester-Check sollen von einer unabhängigen Stelle entweder selbst berechnet, zumindest aber kontrolliert werden. So soll sichergestellt werden, dass die Versicherer nicht unterschiedliche Annahmen zu Hilfe nehmen, um ihre Verträge aufzupolieren.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa