Harte Oppositionsbank in NRW? Röttgen schließt nichts aus
19.03.2012, 17:32 UhrBundesumweltminister Röttgen kann sich offenbar doch vorstellen, auch im Falle einer Niederlage bei der Landtagswahl nach Nordrhein-Westfalen zu wechseln. Zudem stellt er klar, dass er die Einmischung einiger Parteikollegen in seine Entscheidung unangemessen findet.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) schließt nicht aus, nach der Landtagsneuwahl in Nordrhein-Westfalen auch als Oppositionsführer nach Düsseldorf zu gehen. Er "sage nicht, dass das Amt des Oppositionsführers für mich nicht in Frage kommt", so Röttgen in der "Bild"-Zeitung. "Es ist nach den Spielregeln des demokratischen Wettbewerbs aber nicht das, worum gekämpft wird."
Röttgen sagte weiter, die CDU habe ein Ziel: "Wir wollen gewinnen." "Ich möchte Ministerpräsident werden. Der Wähler entscheidet. Und wir entscheiden am Wahlabend, was zu tun ist, wenn das Wahlziel nicht erreicht sein sollte." Er setzte "auf Sieg, nicht auf Platz", fügte Röttgen hinzu. Die Chancen, gegen Rot-Grün und die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zu gewinnen, seien gut. "Wenn ich heute sagen würde, ich gehe auch als zweiter Sieger nach Düsseldorf, bräuchte ich erst gar nicht anzutreten."
Der CDU-Spitzenkandidat verbat sich den Ratschlag anderer Unions-Politiker, wie er vorgehen solle. "Die nordrhein-westfälische CDU entscheidet allein. Wir brauchen keine Ratschläge von außen. Das gilt auch für Seehofer und Altmaier", betonte Röttgen mit Blick auf den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer und den Parlamentarischen Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Peter Altmaier. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Unionspolitiker gefordert, Röttgen solle auch bei einer Niederlage sein Ministeramt in Berlin aufgeben und als Oppositionsführer nach NRW wechseln.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen steht eine vorgezogene Neuwahl an, nachdem die Opposition im Landtag den Haushaltsplan der bisherigen rot-grünen Minderheitsregierung abgelehnt hatte. Das Parlament löste sich daraufhin auf. Die Wahl soll am 13. Mai stattfinden.
Quelle: ntv.de, dpa/rts