Politik

"Schnelle Reaktion" im Kaukasus Russen und Georgier üben

In der Unruheregion Kaukasus haben auf der einen Seite russische Truppen und auf der anderen Seite Georgier und US-Einheiten jeweils mehrtägige Militärmanöver begonnen. In Georgien nahmen etwa 1000 US-Soldaten an der seit Monaten geplanten Militärübung "Immediate Response 2008" (Schnelle Reaktion) teil, wie das Verteidigungsministerium in Tiflis mitteilte. Im russischen Nordkaukasus übten 8000 Soldaten unter anderem einen möglichen Einmarsch in Georgien, sollte es dort in den abtrünnigen Gebieten Abchasien oder Südossetien zu einem Krieg kommen.

Sowohl Russen als auch Georgier halten die Manöver seit Jahren ab. In den vergangenen Wochen hatte sich der Dauerkonflikt um die von Moskau unterstützten Separatistengebiete zugespitzt. Experten gehen aber derzeit nicht davon aus, dass die Führungen in Moskau und Tiflis Interesse an einer militärischen Eskalation haben. Bereits in der Vorwoche hatte das russische Militär mit einem Einmarsch in Georgien gedroht. Sollte die Lage eskalieren, werde man mit zusätzlichen Einheiten die dort stationierten russischen Friedenstruppen unterstützen, hieß es in Moskau. In den vergangenen Wochen waren bei Gefechten und Explosionen in Abchasien und Südossetien mehrere Menschen ums Leben gekommen.

Deutschland hat als Koordinator der sogenannten Freundesgruppe der Vereinten Nationen zur Lösung des Abchasien-Konflikts einen Drei-Stufen-Plan entwickelt. In den vergangenen Tagen reiste der Kaukasus-Beauftragte des Auswärtigen Amtes, Hans-Dieter Lucas, nach Tiflis und in die abchasische Hauptstadt Suchumi, um über neue Ansätze zu sprechen. Der Drei-Stufen-Plan sieht unter anderem die Rückkehr von 250.000 georgischen Flüchtlingen nach Abchasien vor, was von der Führung in Suchumi aus Sorge vor neuen Konflikten bislang strikt abgelehnt wurde.

Quelle: ntv.de

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