Früherer Sowjet-Offizier Russischer Ex-Agent sprach mit Trump Jr.
14.07.2017, 15:13 Uhr
Die Kontakte von Trump Jr. nach Moskau sind umfangreicher, als zunächst angenommen.
(Foto: dpa)
Über die Kontakte des Sohnes von US-Präsident Trump nach Moskau kommen immer mehr heikle Details zu Tage: An einem Treffen mit einer russischen Anwältin soll auch ein Ex-Agent der Sowjetunion teilgenommen haben.
Das Treffen von Donald Trump Jr. mit einer russischen Anwältin gewinnt immer mehr an Brisanz. Der Sender NBC News berichtet, an dem Gespräch des Präsidentensohnes im Juni 2016 habe auch ein russisch-amerikanischer Lobbyist teilgenommen, der früher als Offizier der sowjetischen Spionageabwehr gedient habe. Der Sender nannte den Namen des Agenten nicht. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtete, bestätigte Rinat Achmetschin seine Teilnahme an dem Treffen. Weitere Details nannte die Agentur nicht. NBC News zufolge hat er nach eigenen Angaben gegenwärtig keine Beziehungen zu russischen Spionagebehörden.
Trump Jr. hatte diese Woche eingeräumt, sich während des US-Präsidentschaftswahlkampfes mit der Anwältin Natalia Weselnizkaja getroffen zu haben. Aus E-Mails, die er selbst veröffentlichte, geht hervor, dass er begeistert auf die Aussicht reagierte, von der Anwältin potenziell negative Informationen über die demokratische Kandidatin Hillary Clinton zu erhalten. Dem sei dann aber nicht so gewesen, sagte Trump Jr. Sein Vater sagte, er habe von der Zusammenkunft erst vor wenigen Tagen erfahren.
Mehrere NGOs reichen Beschwerde ein
Medienberichten zufolge nahmen an dem Treffen auch der Schwiegersohn des Präsidenten, Jared Kushner, und Ex-Wahlkampfmanager Paul Manafort teil. Mehrere Nicht-Regierungsorganisationen reichten eine gemeinsame Beschwerde gegen Trump Jr., Kushner und Manafort bei der Bundeswahlkommission der USA ein. Sie werfen ihnen einen Verstoß gegen das Wahlgesetz vor.
Die E-Mails sind der bislang konkreteste Hinweis darauf, dass das Trump-Lager bereit war, für einen Wahlsieg russische Schützenhilfe anzunehmen. Die Russland-Affäre belastet Präsident Donald Trump seit Monaten und schürt Bedenken, dass er deswegen andere Vorhaben wie etwa die Steuerreform vernachlässigen könnte.
US-Geheimdienste sind überzeugt, dass die Regierung in Moskau sich in den Wahlkampf eingemischt hat, um dem Milliardär zum Sieg zu verhelfen. Mehrere Kongressausschüsse und ein Sonderermittler befassen sich mit der Russland-Affäre und Vorwürfen, wonach es Absprachen zwischen Trumps Mitarbeitern und Russland gegeben haben soll. Trump hat dies zurückgewiesen.
Quelle: ntv.de, bdk/rts