Neue EU-Liste Russland will auf Sanktionen reagieren
06.09.2014, 13:29 Uhr
Das russische Außenministerium wolle sich die Sanktionen der EU nicht gefallen lassen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Das russische Außenministerium kritisiert mögliche neue Sanktionen der EU. Der Kreml wolle darauf reagieren, heißt es. Zudem wirft Russland der EU vor, "die 'Kriegspartei' in Kiew" zu unterstützen. Eventuelle Sanktionen schwächen vor allem die Wirtschaft.
Russland hat für den Fall des Inkrafttretens der neuen EU-Sanktionen eine "Reaktion" angekündigt. "Sollte die neue Liste der Sanktionen der Europäischen Union in Kraft treten, wird es zweifelsohne eine Reaktion von unserer Seite geben", teilte das russische Außenministerium mit. Welche Reaktionen Russland plant, ist bisher allerdings nicht bekannt.
Mit der Ankündigung neuer Sanktionen sende die EU ein "Signal der direkten Unterstützung der 'Kriegspartei' in Kiew", kritisierte das Ministerium. Die EU sollte sich vielmehr für einen wirtschaftlichen Wiederaufbau des Donbass einsetzen.
Die EU hatte sich am Freitag trotz der vereinbarten Waffenruhe für den Osten der Ukraine im Grundsatz auf neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland verständigt. Das Sanktionspaket soll am Montag offiziell beschlossen werden. Die EU erklärt zudem, die zusätzlichen Strafmaßnahmen könnten ausgesetzt werden, wenn Russland seine Soldaten aus der Ostukraine abziehe und die neu vereinbarte Waffenruhe zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Regierungseinheiten eingehalten werde.
Wirtschaft leidet unter Sanktionen
Schon seit Monaten gibt es Sanktionen gegen Russland, die Regierung in Moskau hat mit Gegenmaßnahmen reagiert. Darunter leidet die Wirtschaft beider Seiten. Von den neuen Sanktionen wären laut EU-Diplomaten die Bank des staatlich kontrollierten Energiekonzerns Gazprom und dessen Ölsparte Gazprom Nest betroffen. Für die russische Oligarchie sollen Reiseverbote und eine Sperrung von Vermögenswerten gelten.
Die EU und die USA hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach Sanktionen gegen Russland verhängt. Der Westen wirft Moskau vor, die ukrainische Halbinsel Krim völkerrechtswidrig annektiert zu haben und die Separatisten im Osten der Ukraine mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP/rts