Politik

"Betriebsfrieden gestört" SPD-Rebellin Everts verliert Job

Im November 2008 ließ sie mit drei weiteren SPD-Abgeordneten die geplante rot-grüne Minderheitsregierung der damaligen Landeschefin Ypsilanti platzen. Nun hat die SPD-Fraktion Everts von ihren Aufgaben freigestellt.

Carmen Everts (2.v.r.) und die drei weiteren SPD-Rebellen.

Carmen Everts (2.v.r.) und die drei weiteren SPD-Rebellen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die SPD-Parteirebellin Carmen Everts ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" von ihrer Tätigkeit für die SPD-Fraktion im hessischen Landtag freigestellt worden. Die Freistellung solle bei vollen Bezügen zunächst vorläufig gelten. Demnächst wollten sich beide Seiten grundsätzlich einigen.

Everts hatte im November 2008 gemeinsam mit drei weiteren Abgeordneten der damaligen SPD-Landeschefin Andrea Ypsilanti überraschend die Zustimmung verweigert und so die geplante hessische rot-grüne Minderheitsregierung platzen lassen. Bevor sie im Januar 2008 in den Landtag eingezogen war, hatte sie als Referentin für die Fraktion gearbeitet und nach der Neuwahl einen Anspruch auf Rückkehr.

Mit der Freistellung reagierte die Fraktionsspitze auf jüngste Veröffentlichungen, die Everts' Rolle im Zusammenhang mit der gescheiterten Minderheitsregierung kritisch beleuchten, schreibt die Zeitung. In dem Buch "Die Vier" des Journalisten Volker Zastrow von der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" wird Everts neben dem früheren Landesvize Jürgen Walter zunächst als Antreiberin bei Ypsilantis Anlauf auf die Macht geschildert, den sie dann aber platzen ließen.

Nach Angaben aus Parteikreisen wird die Freistellung von Everts damit begründet, dass bei ihrem Verbleib der Betriebsfrieden gestört sei. Weder Everts noch Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel wollten sich dazu äußern, hieß es.

Quelle: ntv.de, dpa

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