Politik

Steuerabkommen mit der Schweiz SPD droht mit Ablehnung

Die Bundesregierung handelt mit der Schweiz ein Abkommen aus, um Steuerhinterziehung im Nachbarland schwieriger zu machen. Die SPD rügt die geplante Regelung und droht mit Ablehnung im Bundesrat. Die Sozialdemokraten erwarten gravierende Probleme bei der praktischen Umsetzung und sehen eine unnötige Bevorteilung der Schweiz.

Das "Legalisierungsgesetz" - Ende der Steuer-CDs?

Das "Legalisierungsgesetz" - Ende der Steuer-CDs?

(Foto: dpa)

Die SPD hat damit gedroht, das von der Bundesregierung mit der Schweiz vereinbarte Steuerabkommen im Bundesrat zu Fall zu bringen. Aus heutiger Sicht sei eine Zustimmung der SPD "zu diesem reinen Ablasshandel sehr ungewiss", sagte Fraktionsvize Joachim Poß. Bereits jetzt diskutiert Schwarz-Gelb über die möglichen Einnahmen.

Ausgehandelt worden sei eine "sehr spezielle Regelung für eine sehr spezielle Zielgruppe". Dies sei aber kaum mit dem Grundgesetz vereinbar, das eine gleichmäßige, gerechte und transparente Beteuerung vorschreibe, sagte der SPD-Politiker. Auch wegen anderer Teile des Abkommens seien gravierende Probleme zu erwarten - etwa hinsichtlich der Lösung künftiger Fälle und der Auskunftsmöglichkeiten des deutschen Fiskus gegenüber der Schweiz.

"Gewinn aus Steuerhinterziehung"

"Es steht zu befürchten, dass die Schweiz viel zu gut weggekommen ist", meinte Poß. Es sei aber nicht Aufgabe des Bundesfinanzministers, das Geschäftsmodell der Schweizer Banken zu erhalten, "die bisher Steuerhinterziehung in großem Umfang gedeckt und daraus Gewinn gezogen haben".

Deutschland und die Schweiz hatten sich zuvor grundsätzlich auf die Versteuerung von Kapitalerträgen ab 2013 geeinigt, die deutsche Bankkunden in der Schweiz erwirtschaften. Das seit Jahrzehnten bei eidgenössischen Banken geparkte Vermögen deutscher Kapitalflüchtlinge soll einmalig zu Pauschalsätzen nachversteuert werden. Steuerbetrüger hätten dann ihr Geld anonym legalisiert.

Quelle: ntv.de, dpa

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