Nebenjob-Debatte zeigt Wirkung SPD geht Steinbrück-Effekt flöten
17.10.2012, 07:00 Uhr
Peer Steinbrück wird nicht von allen Bundesbürgern geschätzt.
(Foto: dpa)
Seit etwas mehr als zwei Wochen ist Peer Steinbrück offiziell der Mann, der die SPD wieder an die Regierung bringen soll. Rasch hat der politische Gegner den schwachen Punkt des Norddeutschen gefunden: seine hohen Einkünfte aus Nebentätigkeiten. Die Diskussion darüber spiegelt sich auch in der aktuellen Forsa-Umfrage für RTL und "Stern" wider.
Nur rund zwei Wochen nach der Nominierung von Peer Steinbrück zum SPD-Kanzlerkandidaten flaut der Aufwind, den die Sozialdemokraten zuletzt verspürten, ab. So hat die Union in der aktuellen Forsa-Sonntagsfrage für RTL und "Stern" den Vorsprung auf die SPD wieder um 2 Prozentpunkte vergrößern können. Während Steinbrücks Partei auf 29 Prozent Zustimmung fällt, steigen CDU und CSU wieder auf 37 Prozent - das ist das Niveau, auf dem sich das Bündnis auch unmittelbar vor der Steinbrück-Kandidatur befand.
Auch bei den weiteren Parteien ist Bewegung drin. So gewinnen die Linken 1 Prozentpunkt hinzu und stehen bei 8 Prozent. Je einen Prozentpunkt abgeben müssen Grüne und Piraten. Sie kommen auf 11 respektive 5 Prozent. Einzig die FDP verharrt auf dem Zustimmungswert der Vorwoche und wäre mit 4 Prozent weiterhin nicht mehr im Bundestag vertreten.
Wegen der anhaltenden Schwäche der Liberalen ist auch die Rechnung, wie viel Prozentpunkte auf die beiden sich gegenüberstehenden Lager - Schwarz-Gelb vs. Rot-Grün - entfallen, weiterhin eine theoretische. Dennoch hier die Zustimmungswerte für die beiden erklärten Wunschkoalitionen: CDU, CSU und FDP liegen bei 41 Prozent, SPD und Grüne bei nur 40 Prozent.
Die sich abkühlende Begeisterung der Deutschen über den Gegenkandidaten von Angela Merkel zeigt sich auch bei der Frage, wer eher zum Kanzler taugen würde. Die anhaltende Debatte über die Nebeneinkünfte von Peer Steinbrück schlagen sich hier nieder. Merkel kann den Vorsprung auf den Finanzfachmann wieder um 5 Prozentpunkte vergrößern. Im direkten Vergleich entscheiden sich nun 48 Prozent für Merkel und nur 32 Prozent für Steinbrück.
Einzig das Vertrauen der Menschen in die politische Kompetenz der SPD scheint nachhaltig gestärkt zu sein. Auf die Frage, wer am besten mit den Problemen des Landes fertig werden könnte, nennen weiterhin 14 Prozent der Menschen die Sozialdemokraten. Das sind freilich noch weit weniger als diejenigen, die Zutrauen in die Fähigkeiten der Union haben. Hier sind es 28 Prozent der Befragten.
Quelle: ntv.de, jog