Politik

Forsa-Chef: "Merkel bleibt Kanzlerin" Union klettert auf 41 Prozent

Merkel gibt

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(Foto: dpa)

Kanzlerin Merkel hat zurzeit leichtes Spiel. Was auch immer sie macht: Ihre Umfragewerte sind blendend. Die SPD kann davon nur träumen. Dessen negatives Bild, so Forsa-Chef Güllner bei n-tv, lasse sich bis zur Wahl kaum ändern. Die meisten Menschen würden sagen: "Der ist arrogant, der ist geldsüchtig, der ist ungeschickt."

Forsa-Chef Manfred Güllner ist davon überzeugt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel fest im Sattel sitzt. "Dass Frau Merkel Kanzlerin bleibt, scheint so sicher wie das Amen in der Kirche und dass die CDU/CSU stärkste Partei mit Abstand bleibt", sagt er bei n-tv. Aber welche Koalition möglich bleibe, das werde man vielleicht auch um 18 Uhr des Wahlabends nicht wissen, sondern da müsse man dann die Verhandlungen der Parteien nach dem Wahlausgang abwarten.

Güllner kann sich dabei auf die jüngsten Umfragwerte stützen, nach denen sich die Union im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt verbessert. 41 Prozent würden laut Stern"-RTL-Wahltrend CDU/CSU wählen. Die FDP büßt dagegen einen Punkt ein und schafft gerade die Fünf-Prozent-Hürde. Zusammen liegen Union und FDP bei 46 Prozent und könnten in einem Fünf-Parteien-Parlament eine Koalition bilden.

Steinbrücks negatives Bild und steter Zank in der SPD beeinträchtigen die Umfragewerte.

Steinbrücks negatives Bild und steter Zank in der SPD beeinträchtigen die Umfragewerte.

(Foto: dpa)

Die SPD krepelt dagegen weiter im Umfragetief. Die zweite Woche in Folge liegen die Sozialdemokraten bei nur 22 Prozent. Dies ist noch ein Punkt niedriger als bei der Bundestagswahl 2009, als die SPD das schlechteste Wahlergebnis überhaupt einfuhr.

Die Grünen bleiben unverändert bei 15 Prozent, die Linkspartei verharrt bei 8 Prozent.Die Piraten halten sich der Umfrage nach zufolge stabil bei 2 Prozent, ebenso die Alternative für Deutschland (AfD). Insgesamt machen die übrigen Parteien 9 Prozent der Wählerstimmen aus.

Nur jeder Fünfte will Steinbrück als Kanzler

Dass die Lage für die SPD derart desaströs aussieht, liegt offenbar vor allem an SPD-Kandidat Peer Steinbrück. Zwar konnte er sich bei der Frage nach der Kanzlerpräferenz in dieser Woche immerhin um 2 Punkte steigern. Doch seine Werte liegen lediglich bei 20 Prozent - ein miserables Ergebnis im Vergleich zu Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Merkel, die zwar einen Punkt verliert, mit 57 Prozent aber weiter deutlich vor Steinbrück liegt.

Mit jedem Auftritt nach seiner Kür zum Kanzlerkandidaten sei Steinbrücks Bild negativer geworden, sagt Güllner. "Wenn man die Menschen fragt, sagen sie: Der ist arrogant, der ist geldsüchtig, der ist ungeschickt. Wenn ein solches Image sich mal festgesetzt hat, dann ist es sehr schwer, das wieder zu ändern", so der Forsa-Chef weiter.  "Mir fehlt im Augenblick die Fantasie, um dem Kanzlerkandidaten der SPD etwas raten zu können."

Güllner sieht auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nicht als Alternative zu Steinbrück. Sie habe ihre Stärke vor allem in NRW. "Die SPD hat nun mal das Problem, dass sie auf Bundesebene nach dem Abgang von Schröder wenige Personen hat, die von den Menschen als kanzlertauglich angesehen werden", so Güllner.

Mehrheit wünscht sich Große Koalition

In der jüngsten Forsa-Umfrage wurde zudem nach den Koalitionspräferenzen gefragt, sollte nach der Bundestagswahl keine Partei alleine regieren können. Nur rund 15 Prozent wollen die schwarz-gelbe Koalition behalten, 20 Prozent präferieren ein rot-grünes Regierungsbündnis. 31 Prozent sprechen sich für eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD aus. Jeweils 11 Prozent sind für ein Bündnis aus Union und Grünen oder eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken.

Auch die Mehrheit der Anhänger von CDU/CSU kann sich eine Große Koalition vorstellen. Sowohl Anhänger der SPD als auch die der Grünen wünschen sich überwiegend ein rot-grünes Bündnis.

Großteil glaubt an wirtschaftliche Verschlechterung

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland bereitet vielen weiter Kopfzerbrechen. 45 Prozent rechnen damit, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland verschlechtern werden. Nur 18 Prozent glauben an eine Verbesserung. 36 Prozent rechnen mit keiner Veränderung. Forsa befragte 2502 wahlberechtigte Deutsche vom 17. bis 21. Juni.

Quelle: ntv.de, ghö/hmü

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