Politik

Anschlag auf Extremisten geplant Salafisten kommen in Haft

Zwischen Salafisten und Rechtsextremisten gab es im Rheinland zuletzt mehrere Auseinandersetzungen.

Zwischen Salafisten und Rechtsextremisten gab es im Rheinland zuletzt mehrere Auseinandersetzungen.

(Foto: dapd)

Mit keinem Wort wollen sich die Männer bisher äußern, denen vorgeworfen wird, dass sie den Rechtsextremen Markus Beisicht töten wollten. Sie sitzen nun in Untersuchungshaft. Ein Zusammenhang zum nicht geglückten Attentat vom Bonner Hauptbahnhof bestätigt sich nicht.

Dem Pro-NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht sollte das Attentat gelten.

Dem Pro-NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht sollte das Attentat gelten.

(Foto: dpa)

Die vier Salafisten, die Anschläge auf Mitglieder der rechtsextremen Partei Pro NRW geplant haben sollen, schweigen zu den Vorwürfen. Gegen Sie wurden Haftbefehle erlassen, der Vorwurf lautet unter anderem auf Planung schwerer staatsgefährdender Straftaten, teilte die Dortmunder Staatsanwaltschaft mit.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sieht eine zunehmende Radikalisierung der islamistischen Salafisten in Deutschland. Das sei vor allem auch auf ihren Propagandaseiten im Internet festzustellen. Man könne sehen, dass die Entschlossenheit da ist, sagte Friedrich bei n-tv.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger sagte der Zeitung "Express" die Polizei sei "zu einem Zeitpunkt eingeschritten, als die Tatausführung unmittelbar drohte".

Die vier Männer waren in der Nacht zum Mittwoch festgenommen worden. Zwei von ihnen hatten die Ermittler in der Nähe des Hauses des Pro NRW-Vorsitzenden Markus Beisicht beobachtet. "Die Verdächtigen hatten aber keine Waffen dabei", sagte der Dortmunder Staatsanwalt Henner Kruse. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Duo Beisicht ausspähen wollte.

Bei Festnahmen in Essen und Bonn stellte die Polizei fast zeitgleich Sprengstoff, eine Schusswaffe und eine Namensliste mit Mitgliedern von Pro NRW sicher. Ob mit dem in Bonn gefundenen Sprengstoff noch andere Taten geplant waren, konnte die Staatsanwaltschaft nicht sagen.

Die Polizei hatte die Gruppe schon seit längerer Zeit unter Beobachtung. Die Verdächtigen sind ein Albaner und drei Deutsche, von denen zwei türkische Wurzeln haben. Pro NRW hatte Muslime in der Vergangenheit mehrfach gezielt provoziert. Die Bundesanwaltschaft hat das Verfahren bislang nicht an sich gezogen, lässt sich aber laufend informieren.

Hinweise auf einen direkten Zusammenhang zwischen den Festgenommenen und dem versuchten Sprengstoffanschlag vom 10. Dezember am Bonner Hauptbahnhof gibt es nach Polizeiangaben bisher nicht. Davon hatte die "Bild" berichtet. Der Verdächtige wird weiter gesucht.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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