Einer der Kritiker Simbabwes Sambias Präsident ist tot
19.08.2008, 20:05 UhrDer sambische Präsident Levy Mwanawasa ist an den Folgen eines Schlaganfalls in einem Krankenhaus bei Paris gestorben. Sein Tod wurde im nationalen Rundfunk und Fernsehen von Vize-Präsident Rupiah Banda bekanntgegeben, der nun geschäftsführend die Regierung des afrikanischen Staates übernehmen wird. Nach der sambischen Verfassung übernimmt der Vizepräsident vorübergehend die Amtsgeschäfte; binnen drei Monaten müssen Neuwahlen in dem südafrikanischen Land abgehalten werden.
Banda ordnete eine siebentägige Staatstrauer an. Bundespräsident Horst Köhler sowie andere Staats- und Regierungschefs würdigten Mwanawasa als Politiker mit großem Engagement.
Köhler kondoliert
In einem Beileidstelegramm an die sambische Regierung schrieb Köhler, Mwanawasas "Engagement für die Entwicklung seines Landes, für die Bekämpfung von Armut und Aids, für Bildung und Gesundheit, hat mich sehr beeindruckt". Er habe aber auch stets über die Grenzen seines Landes hinausgeschaut und sich für regionale Integration, für Frieden und Stabilität im südlichen Afrika eingesetzt. Der sambische Präsident war einer der wenigen afrikanischen Staatschefs gewesen, der die Wahlen im benachbarten Simbabwe wegen der gewaltsamen Unterdrückung der dortigen Opposition kritisiert hatte.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy sprach von einem "großen Verlust für das Volk Sambias". Mwanawasa habe politischen Mut besessen, hieß es in einer Mitteilung des Präsidialamtes.
Der sambische Präsident hatte seit 2002 an der Spitze seine Landes gestanden und bereits im April 2006 einen ersten leichten Schlaganfall erlitten. Ende Juni war er am Rande des Gipfels der Afrikanischen Union mit einem zweiten Schlaganfall zusammengebrochen. Seitdem wurde der 59-Jährige in einer Militärklinik bei Paris behandelt.
Quelle: ntv.de