US-Vertreter glaubt nicht an Atomsprengkopf Sanktionen zwingen Nordkorea in die Knie
15.05.2013, 08:59 Uhr
Ein nordkoreanischer Soldat beobachtet im Grenzort Panmunjom das Vorgehen südlich der gemeinsamen Grenze.
(Foto: AP)
Die UN, die EU und die USA hatten Sanktionen gegen Nordkorea wegen seines Atomprogramms verhängt. Dieser wirtschaftliche Druck scheint nun Früchte zu tragen. Zudem widerspricht ein Vertreter der US-Regierung, wonach Nordkorea über einsatzfähige Atomsprengköpfe verfügen soll.
Nordkorea verfügt nach Einschätzung eines ranghohen Vertreters der US-Regierung derzeit noch nicht über einen Atomsprengkopf, der auf eine Trägerrakete montiert und abgeschossen werden könnte. "Ich glaube nicht, dass sie die Fähigkeit haben, den Atomsprengkopf zu verkleinern, auf die Spitze einer Rakete zu montieren und ein Ziel zu erreichen", sagte der US-Vertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, in Seoul. "Ich glaube nicht, dass sie es alles zusammenkriegen." Er widersprach damit einer kürzlich veröffentlichten Einschätzung des US-Militärgeheimdienstes.
Nach der Auffassung der Vereinten Nationen zeigen die Sanktionen gegen Nordkorea bereits Wirkung. Die Strafmaßnahmen im Finanzbereich und das Waffenhandelsembargo hätten das Atomprogramm zwar nicht zum Erliegen gebracht, wohl aber deutlich verzögert, hieß es in einem 52-seitigen Experten-Bericht. Dies gelte auch für das Programm zur Entwicklung ballistischer Raketen.
Das international nahezu vollständig isolierte Land hatte in den vergangenen Monaten mit der Androhung weiterer Atom- und Raketentests die Spannungen in der Region verschärft. Kürzlich gab es allerdings erste Anzeichen für eine Deeskalation, als Nordkorea an die Ostküste verlegte Raketen wieder abzog.
Dennoch: Die UN-Experten betonten in ihrem an den für Nordkorea-Sanktionen zuständigen Ausschuss des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, dass das Land durch eine ganze Reihe von Aktionen sich der internationalen Gemeinschaft widersetzt und dadurch Bedenken geschürt habe, was die Absichten der Führung in Pjöngjang angehe.
Die UN, die Europäische Union und die USA hatten Sanktionen gegen Nordkorea wegen seines Atomprogramms verhängt.
Quelle: ntv.de, AFP/rts