Seinen Wahlsieg 2007 feierte Nicolas Sarkozy in einem Nobelrestaurant. Das nahmen ihm viele Franzosen übel. Angesichts seiner miesen Umfragewerte fühlt sich der Präsident offenbar zu einer öffentlichen Entschuldigung genötigt. Die fällt allerdings nicht besonders souverän aus.

Mit Hohn und Spott hat die Opposition in Frankreich auf das Eingeständnis von Präsident Nicolas Sarkozy reagiert, dass die Luxus-Feier nach seiner Wahl 2007 ein Fehler gewesen sei. Er sei "ergriffen" gewesen, witzelte sein sozialistischer Rivale François Hollande. Sarkozy sei wie ein kleiner Junge gewesen, er habe "gestammelt, gestottert", machte sich der Präsidentschaftskandidat im Radiosender France Inter lustig.

Sarkozy hatte am Mittwochabend in einem Fernsehinterview erstmals eingeräumt, dass seine Feier im Edelrestaurant Fouquet's direkt nach seinem Wahlsieg im Mai 2007 ein Fehler gewesen sei. Der reuige Präsident verhaspelte sich bei seinem Bekenntnis allerdings mehrfach und sagte schließlich, er "würde nicht mehr in dieses Restaurant gehen". (Hier ein kurzes Video der Szene.)

Hollande sagte dazu, eine Rückkehr ins Fouquet's werde nach der anstehenden Präsidentschaftswahl auch gar nicht nötig sein, "weil ich hoffe, dass er dann nicht mehr Präsident sein wird". Die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen findet am 22. April statt, die wahrscheinlich nötige Stichwahl am 6. Mai. Eine aktuelle Umfrage sieht Hollande sowohl im ersten Durchgang als auch in der Stichwahl deutlich vor Sarkozy.

Dass Sarkozy am Abend seiner Wahl im Nobelrestaurant Fouquet's auf den Champs-Elysées in Paris feierte und danach auf der Yacht eines Unternehmerfreundes Urlaub machte, nehmen ihm die Franzosen bis heute übel. Das Image eines Präsidenten der Reichen haftet ihm deshalb hartnäckig an.