Politik

Notleidende Zivilisten im Jemen Saudi-Arabien gestattet Hilfsaktion

Bei Luftangriffen der arabischen Militärallianz wurden am Wochenende mehrere Lastwagen mit Lebensmitteln getroffen.

Bei Luftangriffen der arabischen Militärallianz wurden am Wochenende mehrere Lastwagen mit Lebensmitteln getroffen.

(Foto: dpa)

Zwei Tage müssen Vertreter des Roten Kreuzes darüber diskutieren, ob sie Hilfsgüter und Ärzte in den Jemen schicken können. Dann lenkt Saudi-Arabien ein. Das Königreich fürchtet, der Gegner könnte von der Hilfe profitieren.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) will noch am Ostermontag damit beginnen, lebenswichtige medizinische Güter und Helfer in den umkämpften Jemen zu bringen. Man habe dazu die Genehmigung der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz erhalten, teilte das IKRK mit. Geplant sei die Entsendung von zwei Flugzeugen in die Hauptstadt Sanaa.

Das IKRK und Russland hatten zuvor eine Unterbrechung der von Saudi-Arabien angeführten Luftangriffe im Jemen gefordert, um humanitäre Hilfe in dem Land leisten zu können und Zivilisten sowie Diplomaten auszufliegen.

Die arabische Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens hatte zuvor eine humanitäre Feuerpause abgelehnt, weil die Hilfsgüter nicht in die Hände der von ihr bekämpften Huthi-Rebellen kommen sollten. In der am Sonntag umkämpften Stadt Aden sollen indes wieder viele Zivilisten ums Leben gekommen sein. Außerdem ist die Strom- und Wasserversorgung ausgefallen.

Während der seit zwei Wochen andauernden Kämpfe im Jemen sind den Vereinten Nationen zufolge mehr als 500 Menschen getötet worden. Die Militärallianz fliegt Luftangriffe gegen die schiitische Huthi-Miliz, die im Jemen die Macht an sich gerissen hat. Die Miliz ist mit Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh verbündet, der auch Teile der Armee auf seiner Seite hat. Der jemenitische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der inzwischen nach Saudi-Arabien geflohen ist, hatte die arabischen Staaten zur Intervention aufgefordert.

Saudi-Arabien will eine Ausweitung des Einflussbereichs des Iran verhindern. Das schiitische Land gilt als Unterstützer der Rebellen. Die Huthi-Miliz erklärte am Sonntag ihre grundsätzliche Bereitschaft zu Friedensgesprächen. Voraussetzung sei aber ein Ende der Luftangriffe durch die sunnitische Militärallianz.

Quelle: ntv.de, nsc/rts

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