Politik

"Gewisse Schwierigkeiten" Schäuble: Die Zeit wird knapp für Athen

"Ich kenne keine unhöfliche Äußerung von mir gegenüber irgendeinem griechischen Politiker", sagt Schäuble.

"Ich kenne keine unhöfliche Äußerung von mir gegenüber irgendeinem griechischen Politiker", sagt Schäuble.

(Foto: dpa)

Bei einem europäischen Sondergipfel will die Athener Regierung am Donnerstag die sich zuspitzende Schuldenkrise lösen. Schon vorher gibt Bundesfinanzminister Schäuble seine Einschätzung dazu ab: Die Uhr tickt für Griechenland.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat eine pessimistische Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Griechenland-Krise gegeben und zugleich auf die Erfüllung der Athener Zusagen als Voraussetzung für weitere Mittel an Griechenland gepocht. Schäuble sagte, "dass die Zeit für Griechenland knapp wird, denn offensichtlich haben sie gewisse Schwierigkeiten".

Die übrigen Euro-Staaten hätten "wieder und wieder" klar erklärt: "Griechenland hat die Chance, sich mit den Institutionen über die Erfüllung des laufenden Programms zu verständigen." Dies sei dann auch die Voraussetzung "für jede Verhandlung über ein etwaiges neues Programm", das Athen aber erklärtermaßen gar nicht wolle. "Debatten über eine Restrukturierung sind ohnedies obsolet", hob Schäuble hervor.

"Ich kenne keine unhöfliche Äußerung von mir"

Nach seiner jüngst harschen Kritik an Griechenland wollte der Finanzminister aber nicht einräumen, dass er mit seinen Äußerungen zu einer Verschärfung der Tonlage beiträgt. "Ich ziehe mir den Schuh nicht an, um es ganz ruhig zu sagen", erklärte er. "Ich kenne keine unhöfliche Äußerung von mir gegenüber irgendeinem griechischen Politiker."

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) versprach sich von einem Fünfer-Treffen zur Griechenland-Krise vor dem EU-Gipfel am Donnerstag eine Entspannung der Diskussion. "Meine Hoffnung ist, dass die Debatte rationalisiert wird", sagte er bei derselben Pressekonferenz. Gleichwohl werde das Treffen in Brüssel "nicht die Lösung" für die Krise bringen.

Einen Tag vor dem EU-Gipfel waren Einzelheiten zu einem solchen Treffen jedoch weiter offen. EU-Ratspräsident Donald Tusk sei mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras und anderen EU-Staats- und Regierungschefs im Kontakt, berichtete ein EU-Diplomat. Bei dem Treffen am Rande des Gipfels, das am Donnerstagabend geplant ist, solle es um die Lage in dem Krisenland gehen. Thema solle auch die Umsetzung der Vereinbarung der Euro-Finanzminister von Ende Februar sein, das griechische Hilfsprogramm bis Ende Juni zu verlängern.

Quelle: ntv.de, bdk/DJ

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