Der Untersuchungsausschuss des Bundestags hat die vollständige Liste mit möglichen Empfängern fingierter Spendenquittungen der Kölner SPD erhalten. Nach heftiger Kritik aus den eigenen Reihen - unter anderem von Bundeskanzler Gerhard Schröder - war die SPD-Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier nun doch bereit, das Papier herauszugeben. Das teilte der Ausschuss-Vorsitzende Volker Neumann (SPD) mit.

Die bisher unter Verschluss gehaltene Liste aus dem Bericht des Wirtschaftsprüfers Dieter Menger sei zusammen mit anderen Unterlagen ungeschwärzt übergeben worden. In der Liste hatte Menger die Namen von möglichen Empfängern falscher Quittungen einer Liste zugeordnet, die der frühere Kölner SPD-Schatzmeister Manfred Biciste der Partei zunächst nur anonymisiert zur Verfügung gestellt hatte.

Grünen-Ausschuss-Mitglied Christian Ströbele bestätigte, dass dem Ausschuss mittlerweile auch die Biciste-Liste vorliege.

Wettig-Danielmeier hatte das Zurückhalten der Liste bisher damit begründet, Parteimitglieder schützen zu wollen, die möglicherweise ohne ihr Wissen auf die Spendenliste Bicistes geraten seien.