Politik

Mohammed-Film zieht weitere Kreise Schauspielerin geht vor Gericht

Nakoula Basseley Nakoula auf dem Weg zu einem Verhör.

Nakoula Basseley Nakoula auf dem Weg zu einem Verhör.

(Foto: REUTERS)

Cindy Lee Garcia sieht sich vom Produzenten des Films "Die Unschuld der Muslime" betrogen und reicht Klage ein. Zugleich geht die Schauspielerin juristisch gegen Youtube vor. Die Präsidenten der USA und Afghanistans, Obama und Karsai, rufen hinsichtlich des Schmähfilms zu besonnenen Reaktionen auf.

Eine in dem für großen Aufruhr sorgenden islamfeindlichen Film "Die Unschuld der Muslime" mitwirkende Schauspielerin hat in den USA Klage gegen dessen Produzenten und das Internetvideoportal Youtube eingereicht. Cindy Lee Garcia gab bei einem Gericht in Los Angeles an, sie sei über die mit dem Video verfolgten Absichten getäuscht worden. Konkret beklagt sie eine Verletzung ihrer Privatsphäre, Betrug, Verleumdung und eine Absicht, ihr zu schaden, wie aus der Klageschrift hervorgeht.

Garcias Klage richtet sich zum einen gegen Nakoula Basseley Nakoula, einen 55 Jahre alten aus Ägypten stammenden koptischen Christen, der in der Nähe von Los Angeles lebt und als Macher der Videos gilt.

Zudem verklagte die Frau Youtube, wo der Film zu sehen ist, und Google, das Mutterhaus der Plattform. In der Klageschrift gibt sie an, der Film habe laut Ankündigung "von Abenteuern im alten Ägypten" handeln sollen. Wo nun klar sei, worum es darin tatsächlich gehe, sei ihr Leben in Gefahr.

Wegen des Videos, in dem der Prophet Mohammed verunglimpft wird, gibt es in der muslimischen Welt seit mehr als einer Woche heftige Proteste und gewaltsame Ausschreitungen. Mehr als 30 Menschen wurden seither getötet, die meisten davon bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan. Im Sudan wurde auch an der deutschen Botschaft Feuer gelegt.

Aufruf zur Besonnenheit

Frankreichs Regierung ordnete für Freitag aus Angst vor Gewalt nach den traditionellen muslimischen Gebeten die Schließung der französischen Botschaften, Konsulate, Schulen und Kulturzentren in rund 20 Ländern an. Am Mittwoch hatte ein französisches Satiremagazin Karikaturen veröffentlicht, die auch Mohammed zeigen.

US-Präsident Barack Obama und sein afghanischer Amtskollege Hamid Karsai haben angesichts der Proteste gegen die Veröffentlichung des Mohammed-Schmähfilms zu besonnenen Reaktionen aufgerufen. Das Präsidialamt in Washington teilte nach einer Videokonferenz der beiden Politiker mit, es sei in der gegenwärtigen Situation notwendig, zu "Zurückhaltung und Gewaltlosigkeit" zu ermutigen.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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