Politik

US-Soldat: "Es funktioniert" Scheinexekution in Ghasni

Die Methode war schon im zaristischen Russland beliebt: Die Scheinhinrichtung eines Gefangenen. Auch US-Soldaten in Afghanistan bedienen sich offenbar dieser bewährten Form von Folter.

Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, beobachteten seine Reporter Fälle von Scheinexekution und Folter durch amerikanische und afghanische Soldaten in der Provinz Ghasni in Afghanistan. Die beiden Reporter dokumentierten laut "Focus", wie bei einem Verhör im Dorf Niasollah ein US-Soldat zusammen mit einem afghanischen Kommandanten einen Verdächtigen mit einem Riemen an ein Militärfahrzeug band. Die Soldaten hätten dem an den Händen Gefesselten gedroht, ihn übers Geröll zu schleifen. Das hätte für ihn nach wenigen Metern den Tod bedeutet.

Das Nachrichtenmagazin berichtete, der US-Soldat habe den Motor gestartet und ihn zwei Minuten laufen lassen. US-Sergeant James Hill habe diese Praxis in "Focus" mit den Worten begründete: "Es funktioniert. Ich weiß von einem 13-jährigen Jungen, den hat man neulich zu erschießen gedroht. Und plötzlich hat er viel Nützliches erzählt."

Eine weitere Folterszene ereignete sich laut "Focus" in derselben Einheit der US-Armee. Die Reporter hätten erlebt, wie auf der Suche nach Taliban-Kämpfern auf einem Bauernhof ein Kommandant des afghanischen Geheimdienstes unter den Augen seiner US-Kollegen einem alten Mann erst mit den Fäusten und danach mit dem Gewehrkolben hart in den Rücken schlug, bis der Mann einknickte.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen