In Sicherheit oder von Islamisten verschleppt? Syrische Nonnen bleiben verschwunden
04.12.2013, 13:51 Uhr
Die christliche Kleinstadt Maalula war Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Regimetruppen und Rebellen.
(Foto: AP)
Nach monatelangen Kämpfen erobern syrische Rebellen eine christliche Kleinstadt in den Bergen. In den Wirren der Kämpfe verschwinden zwölf Nonnen aus dem dortigen Kloster. Über ihren Verbleib rätselt nun selbst der syrische Erzbischof.
Das Schicksal von zwölf verschleppten Nonnen in Syrien ist immer noch ungewiss. Die syrischen und libanesischen Frauen sind seit der Eroberung der von Christen bewohnten Kleinstadt Maalula verschwunden, wo sie im Kloster Mar Thekla gelebt hatten. Nach monatelangen Kämpfen hatten Rebellen und Dschihadisten die Stadt in den Bergen eingenommen.
Papst Franziskus rief während der Generalaudienz in Rom dazu auf, für die Ordensfrauen zu beten. Er sagte: "Sie wurden vor zwei Tagen mit Gewalt von bewaffneten Männern entführt. Beten wir für diese unsere Mitschwestern und für alle entführten Menschen im gegenwärtigen Konflikt in Syrien." Nach Informationen von Radio Vatikan wurden aus dem Kloster in Maalula fünf Nonnen verschleppt.
Aus Oppositionskreisen hieß es, die Ordensfrauen aus dem Kloster Mar Thekla seien von Revolutionären während der Gefechte an einen sicheren Ort im Umland von Damaskus gebracht worden. Die regimekritische Website "All4Syria" meldete, die Frauen hielten sich im Haus einer christlichen Familie auf. Anderen Berichten zufolge waren die Nonnen während der Gefechte in Maalula in den vergangenen Tagen von Angehörigen radikaler Islamisten-Brigaden verschleppt worden.
Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Timotheos Matta al-Churi sagte: "Es gibt keine Neuigkeiten. Das Patriarchat hat erklärt, dass es ihnen gut geht, und dass sie sich wahrscheinlich in der Ortschaft Jabrud aufhalten." Die Lage in den christlichen Städten Maalula und Sednaja sei derzeit sehr schwierig, fügte er hinzu.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa