Das Murren der Altkanzler Schmidt geißelt Merkels Kurs
31.08.2011, 12:38 Uhr
Sie standen beide für einen klaren außenpolitischen Kurs: Helmut Schmidt und Helmut Kohl (Archivbild)
Nach dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hat auch dessen Amtsvorgänger Helmut Schmidt (SPD) den außenpolitischen Kurs der jetzigen Bundesregierung kritisiert. "Für mich ist der Kernsatz in Kohls Kritik: Man muss sich auf die Deutschen verlassen können. Und das ist gegenwärtig weder in Paris noch in London noch in anderen Hauptstädten in Europa der Fall", sagte Schmidt der "Zeit".
"Unsere Nachbarn können sich im Augenblick nicht mehr unbedingt auf die Deutschen verlassen; sie rätseln, was die Deutschen wollen", kritisierte Schmidt weiter. Es sei der Eindruck entstanden, den Deutschen seien "der innerparteiliche Friede innerhalb der CDU/CSU oder die Landtagswahlen wichtiger als die Gewissheit, dass die europäische Integration fortschreitet".

Merkel und Kohl: längst kein leichtes Verhältnis mehr.
(Foto: dpa)
Zuvor hatte bereits in der Zeitschrift "Internationale Politik" der Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeworfen, Deutschland fehle derzeit der außenpolitische "Kompass". Die Bundesrepublik sei "keine berechenbare Größe mehr - weder nach innen noch nach außen". Auch Kohl hatte darauf hingewiesen, mangelnde Verlässlichkeit habe auch im Ausland zu Verunsicherung geführt.
Quelle: ntv.de, dpa