Politik

Versöhnung im Elsass Schröder und Chirac sprechen über Europa

Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Präsident Jacques Chirac kommen heute in der Nähe von Straßburg zu einem Gespräch über die Grundlinien ihrer gemeinsamen Europapolitik zusammen. Das Treffen in dem elsässischen Ort Blaesheim ist ihr erstes Zusammentreffen nach dem EU-Gipfel in Nizza im Dezember.

Nach Angaben der Bundesregierung wollen Schröder und Chirac ausloten, wie sie den in Nizza beschlossenen weiteren Reformprozess der Europäischen Union gemeinsam voran bringen können. An dem Treffen nehmen auch Frankreichs Ministerpräsident Lionel Jospin sowie Außenminister Hubert Vedrine teil. Schröder wird von Außenminister Joschka Fischer begleitet.

Unterschiedliche Vorstellungen haben beide Seiten vor allem in der Frage der künftigen europäischen Integration. Während sich Schröder und Fischer für eine stärke Integration und die Schaffung einer europäischen Verfassung einsetzen, verlangt Chirac ein Europa der Nationalstaaten.

"Beziehung zu Frankreich nicht austauschbar"

Einen Tag vor dem Gipfeltreffen hat Fischer, Grüne, die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen betont. In einem Grundsatzvortrag an der Universität Freiburg sagte Fischer, die Beziehung zwischen den beiden Ländern sei nicht austauschbar und werde es auch künftig nicht sein.

Seit dem EU-Gipfel von Nizza sei viel über verschiedene Gewichte innerhalb der Europäischen Union, über Sieger und Verlierer, geschrieben worden. Dies halte er jedoch für eine falsche Einschätzung der Ergebnisse von Nizza.

Fischer sagte, die Vollendung der europäischen Integration könne nur gelingen, wenn Frankreich und Deutschland sie zu ihrer gemeinsamen Sachen machen. "Hierin liegt die alternativlose Bedeutung des deutsch-französischen Verhältnisses im 21. Jahrhundert ".

Quelle: ntv.de

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