Politik

Rauschendes Fest in St. Petersburg Schröder verspielt seinen letzten Kredit

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Kann Gerhard Schröder seinen Geburtstag feiern wo und mit wem er will? Im Prinzip ja. Im konkreten Fall: Nein.

Heiner Bremer

Heiner Bremer

Altkanzler Gerhard Schröder besucht den lupenreinen Demokraten Wladimir Putin, um seinen Geburtstag nachzufeiern. Ist das jetzt ein harmloses Treffen unter Freunden, das nicht viel zu bedeuten hat, oder doch ein Affront im Hinblick auf die deutschen Bemühungen in der Ukraine-Krise?

Natürlich ist es im Prinzip jedermanns Privatsache, mit wem er Freundschaft pflegt. Das gilt auch für Gerhard Schröder und Wladimir Putin. Aber gemeinsam eine doch wohl recht rauschende Geburtstagsfeier zu begehen, ist instinktlos, ja sogar geschmacklos.

Es gehört sich einfach nicht. Nicht in einer Zeit, in der Putin die Krim annektiert hat, das Völkerrecht verletzt, die Ukraine destabilisiert und offenbar die Grenzen in Osteuropa neu ziehen will. Und nicht in einer Zeit, in der die Bundesregierung versucht, zu vermitteln. Eine Bundesregierung mit Beteiligung der SPD, auch des ehemaligen Kanzleramtschefs Frank-Walter Steinmeier. Der versucht nun als Außenminister alles, um Putin zum Einlenken zu bewegen – und sollte von einem Ex-Kanzler erwarten können, dass der diese Politik unterstützt und nicht mit Umarmungen, die missverständlich sind, hintertreibt.

Gerhard Schröder und seine Haltung zu Wladimir Putin waren immer schon umstritten. Sein Engagement für die Ostseepipeline der Nord Stream AG, die vom russischen Staatskonzern Gazprom dominiert wird, nicht minder. Nun ist Gerhard Schröder langsam, aber sicher daran, auch seinen letzten Kredit zu verspielen.

Quelle: ntv.de

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